Rund vier Wochen vor dem Abstimmungswochenende würden beide Vorlagen zur AHV-Reform angenommen werden, allerdings nur knapp und viel knapper, als es die GfS-Umfrage im Auftrag der SRG vor Kurzem prognostiziert hatte.
Dies geht aus der zweiten Runde der Umfrage hervor, die «20 Minuten» und Tamedia auf ihren Newsportalen durchgeführt haben.
54 Prozent würden derzeit dem ersten Teil der AHV-Reform, der Zusatzfinanzierung über die Mehrwertsteuer, zustimmen. 43 Prozent sprechen sich dagegen aus, 3 Prozent machen keine Angaben, wie aus den Umfrageergebnissen hervorgeht, die am Mittwoch publiziert worden sind.
Damit ist die Zustimmung in den letzten Wochen gesunken: Anfang August sprachen sich in der ersten Umfrage noch 58 Prozent für die Zusatzfinanzierung aus, 38 Prozent waren dagegen. Wenn es so weitergeht und die Prognose zutrifft, könnte es also ein Kopf-an-Kopf-Rennen geben am 25. September.
Das Hauptargument der Befürwortenden ist, dass die Erhöhung der Mehrwertsteuer alle Generationen betreffe und so nicht nur Erwerbstätige einen Beitrag zur Sicherung der AHV leisten. Das überzeugendste Argument der Gegnerschaft verweist auf die Gewinne der Nationalbank als alternative Finanzierungsquelle.
Deutlich knapper ist es beim zweiten Teil der AHV-Vorlage, der die Erhöhung des Rentenalters für Frauen vorsieht. Hier ist die Zustimmung seit der ersten Umfrage aber stabil geblieben: 52 Prozent stimmen zu, 47 Prozent sind dagegen und 1 Prozent macht keine Angaben.
Diese Vorlage polarisiert stark zwischen den Geschlechtern sowie den linken und bürgerlichen Parteien. Frauen lehnen die Erhöhung des Rentenalters ab (63 Prozent Nein), während Männer deutlich zustimmen (70 Prozent Ja).
Die Gegner lehnen die Vorlage ab mit dem Argument, dass mit der AHV 21 auf Kosten der Frauen gespart werden solle, obwohl Frauen bereits heute ein Drittel weniger Rente erhielten als Männer.
Die Zustimmung zur Massentierhaltungsinitiative ist indessen gesunken, der Trend deutet in Richtung Nein. Beim Bundesgesetz über die Verrechnungssteuer ist das Nein-Lager im Vorsprung, aber der Anteil Unentschlossener ist sehr gross.