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Dienstag
17.09.2024

Medien / Publizistik

Schlimmer als befürchtet: Syndicom kritisiert die Zusammenlegung der Tamedia-Redaktionen auf dem Buckel des Lokaljournalismus... (Bild Screenshot)

Schlimmer als befürchtet: Syndicom kritisiert die Zusammenlegung der Tamedia-Redaktionen auf dem Buckel des Lokaljournalismus... (Bild Screenshot)

Der Unmut beim Tamedia-Personal wächst rasant. Die Westschweizer Belegschaften haben am Dienstag entschieden, die Reorganisationspläne der Unternehmensspitze integral zurückzuweisen. 

Sie verlangen gemäss der Gewerkschaft Syndicom Einsicht in alle Zahlen und echte Mitwirkung auch bei den publizistischen Plänen. Zudem haben sie ihrer Personalvertretung sowie dem Berufsverband und der Gewerkschaft Syndicom das Mandat erteilt, sie im Konsultationsverfahren zu vertreten. 

Seit Dienstag ist bekannt, wie sich die bereits angekündigten Sparmassnahmen konkret auf die Redaktionen der Tamedia-Titel auswirken werden. Unter anderem werden die Redaktionen von «Landbote», «Zürichsee-Zeitung» und «Zürcher Unterländer» in die Redaktion Zürich integriert und damit neu von «Tages-Anzeiger»-Chefredaktorin Raphaela Birrer geleitet.

Auch das Team von der «SonntagsZeitung» mit Chefredaktor Arthur Rutishauser wird in die Redaktion in Zürich integriert.

In der Romandie bilden die Redaktionen von «Tribune de Genève», «24 heures» und «Le Matin Dimanche» künftig nur noch eine Redaktion, wie der Klein Report berichtete.

Für Syndicom ist das ein Affront: Was ursprünglich als reiner Stellenabbau angekündigt wurde, habe sich als viel tiefgreifenderer Einschnitt entpuppt, kritisiert die Gewerkschaft in einer Stellungnahme am Dienstagnachmittag.

Tamedia reduziere nicht nur Stellen, sondern auch das journalistische Angebot, was zu einer Vereinheitlichung der Inhalte führe. Die Gewerkschaft spricht von einer «Zerschlagung des Regional- und Lokaljournalismus»: «Tamedia, einst durch aggressive Expansion gewachsen, verwandelt sich in eine Monokultur und schwächt damit die Schweizer Medienlandschaft nachhaltig.»