Der Verlegerverband verwandelt den grossangelegten Stellenabbau bei Tamedia in eine medienpolitische Steilvorlage.
In einem «dringenden Appell» fordert der Verband nur wenige Stunden nach Bekanntgabe des Kahlschlags, die indirekte Presseförderung für die Lokal- und Regionalmedien nun endlich aufzustocken, wie die Verleger es schon seit Langem verlangen.
«Stark sinkende Einnahmen bei gleichzeitig steigenden Kosten und hohem Investitionsbedarf machen drastische Sparmassnahmen und Abbau im Journalismus notwendig. Über 300 Stellen wurden letztes Jahr alleine bei den grossen vier Medienhäusern abgebaut, mit den heute kommunizierten Massnahmen kommen weitere 290 Stellen in Druck und Redaktion hinzu. Betroffen vom Spardruck sind aber genauso die Lokal- und Regionalmedien. Die Informationsversorgung in den Regionen ist ernsthaft gefährdet und ohne zusätzliche Förderung wird es zu Einstellungen von Zeitungen kommen», so der Alarmismus des Verbands Schweizer Medien (VSM) vom Dienstag.
Der Appell hat eine konkrete Adresse. Am Nationalrat wird es sein, in der Herbstsession den Ausbau der indirekten Presseförderung für die Lokal- und Regionalmedien zu debattieren.
Der Vorstoss von Mitte-Nationalrätin Christine Bulliard-Marbach will die bestehende Presseförderung um 45 Millionen Franken aufstocken.