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Samstag
05.10.2024

Medien / Publizistik

Erhält Flankenschutz: Chefredaktorin Raphaela Birrer.… (Bild: © Tamedia)

Erhält Flankenschutz: Chefredaktorin Raphaela Birrer.… (Bild: © Tamedia)

Keine Woche ohne gravierende personelle Massnahmen beim Tages-Anzeiger. Nun erhält die Chefredaktion eine neue Struktur. Und die Lokalredaktionen in Winterthur, Bülach und Wädenswil werden künftig von Zürich aus gesteuert.

Das Gute vorweg: Der Tages-Anzeiger hält an den Redaktionsstandorten in Winterthur (für den Landboten), Bülach (Zürcher Unterländer) und Wädenswil (Zürichsee-Zeitung) fest – vorläufig.

Doch faktisch ist die Eigenständigkeit der Lokalredaktionen Schnee von gestern. Wie Tamedia in einer internen Mitteilung ankündigte, werden «der bisherige Zürcher Zeitungsverbund (die Lokalredaktion des Tages-Anzeigers sowie die Redaktionen des Landboten in Winterthur, des Zürcher Unterländers in Bülach und der Zürichsee-Zeitung in Wädenswil) in den Tages-Anzeiger integriert und von der neuen Chefredaktion verantwortet».

Der neue Zentralismus wird durch die Aufstellung einer «Super-Chefredaktion» zementiert. Die bisherige Chefredaktorin Raphaela Birrer erhält «Flankenschutz» durch den früheren Sportchef Ueli Kägi sowie den ehemaligen Weltwochen- und Ringier-Redaktor Andreas Kunz. Matthias Chapman verbleibt im Führungsgremium.

Chapman, ein Mann des Newsrooms und des Online-Universums, rückt zu Birrers Stellvertreter auf, Kägi soll die Integration der Zürcher Titel und Ressorts in den Tages-Anzeiger umsetzen. Kunz, der bisherige Redaktionsleiter der SonntagsZeitung, ist verantwortlich für deren Integration in den Tages-Anzeiger. Der frühere Chefredaktor Arthur Rutishauser bleibt an der Spitze der SonntagsZeitung.

Man darf gespannt sein, wie sich diese Neubesetzungen auf die Qualität der grössten Zürcher Tageszeitung auswirken. Für die Leserschaft bleibt zu hoffen, dass ein altes Sprichwort NICHT eintritt: Zu viele Köche (bzw. Köchinnen) verderben den Brei.