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Freitag
11.03.2022

Medien / Publizistik

Finden nicht alles so sympathisch, wie es in diesem Cartoon den Anschein macht: die kämpferischen Beobachterinnen und Beobachter von Syndicom...       (Grafik: Syndicom)

Finden nicht alles so sympathisch, wie es in diesem Cartoon den Anschein macht: die kämpferischen Beobachterinnen und Beobachter von Syndicom... (Grafik: Syndicom)

Angesichts des nach dem Krisenjahr 2020 «nun wieder sehr hohen Konzernergebnisses» fordert Syndicom die TX Group auf, «die Sonderdividende in Redaktionen und Druckereien zu investieren – anstatt sie an die Besitzerfamilie auszuschütten», wie die Gewerkschaft als Reaktion auf den Geschäftsbericht der TX Group schreibt.

Bei einem Konzerngewinn von 177 Millionen Franken vor Abschreibungen und der Ausschüttung von hohen Dividenden müsse nun Schluss sein mit Sparprogrammen und Arbeitsplatzabbau.

Das Jahr 2021 war für das Personal von Tamedia äusserst einschneidend. «2022 muss anders werden», fordert Syndicom. Stellenabbau, Entlassungen und Fusionen von Redaktionen wurden bei mehreren Zeitungen durchgeführt. Die Redaktionen von «Berner Zeitung» und «Bund» wurden zusammengelegt – «ohne eine akzeptable finanzielle Abfederung». Ein Sozialplan kam erst durch Vermittlung der Eidgenössischen Einigungsstelle EES zustande. Auch bei den Zürcher Regionaltiteln und bei den Westschweizer Bezahlmedien wurden Stellen abgebaut.

Auffallend bei den am Donnerstag präsentierten Geschäftszahlen der TX Group sei: Trotz Pandemie wurde das Kerngeschäft, der Medienbereich mit Tamedia und «20 Minuten», wieder profitabel. Tamedia warf für den Konzern 4 Prozent Marge ab. Die Konzernleitung beantragt, eine hohe Dividende auszuzahlen und holt damit den erklärten Verzicht des Vorjahrs mehr als auf.

Syndicom weist darauf hin: «Die Gewinne sind nur dank dem Personal entstanden. Ihm muss jetzt etwas zurückgegeben werden.» Stephanie Vonarburg, Leiterin Sektor Medien, sagt: «Der Konzern ist rentabel. An die Mitarbeitenden muss nun ein klares Signal gesendet werden: Verzicht auf Abbau!» 

Die Gewerkschaft fordert daher den Konzern auf, nun auf weitere Entlassungen und Sparübungen zu verzichten. Stattdessen muss die Sonderdividende in einen Fonds fliessen, der dem Personal in Redaktionen und Druckereien zu Gute kommt.