Im «Kaufleuten» in Zürich ist am Donnerstag mit dem Swiss Radio Day das grösste und führende Branchentreffen der Schweizer Radioindustrie über die Bühne gegangen.
Der Swiss Radio Day wird im Auftrag der Radio Events GmbH, einer gemeinsamen Gesellschaft von der SRG, VSP und RRR, von Darryl von Däniken organisiert.
Seit 1999 gibt es die gemeinsame Tagung der SRG und Privatradios. Ihre Vertreterinnen und Vertreter kamen zahlreich und mit vielen prominenten Namen aus allen Sprachregionen nach Zürich.
In Fachreferaten, Diskussionen und Workshops diskutierten die Expertinnen und Entscheidungsträger über inhaltliche und technische Branchenneuheiten sowie die Zukunft des Radios.
Ein Schwerpunkt-Thema war: «DAB+: Mehrwert, Formate und Strategien für neue Zielgruppen». Eine Diskussionsrunde drehte sich auch um «Neue Räume für die konvergente Medienproduktion».
Und hier konnte Nathalie Wappler ganz aktuell aus dem Vollen schöpfen. Die SRF-Direktorin stellte die neue Radio Hall von Radio SRF vor. «Ein neues, spannendes Kapitel» in der 90-jährigen Geschichte des Schweizer Radios. Virus und die «Musik Welle» senden bereits aus der neuen Hall. Am kommenden Dienstag gehen mit SRF 1 und 3 auch noch die zwei grössten SRF-Sender am neuen Standort on air. Die Radios operieren dabei aus «visual-radio-fähigen Studios».
Elf Jahre nach dem organisatorischen Zusammenschluss von Radio und Fernsehen und Online seien nun alle unter einem Dach im Campus Leutschenbach, konnte Nathalie Wappler vermelden.
Eine weitere Erfolgsgeschichte in Sachen Konvergenz durfte Florian Wanner präsentieren. Der Leiter Regionale Elektronische Medien bei CH Media stellte den jetzt voll in Betrieb genommenen «Entertainment Hub» Leonardo vor, «wo konvergentes, trimediales Zusammenarbeiten möglich ist».
Dabei würden Synergien zwischen unterschiedlichen Teams genützt. Es gibt Platz für 250 Mitarbeitende, zwei TV-Studios, drei Radio-Studios und den trimedialen Newsroom. «Damit das funktioniert, muss in die Ausbildung investiert werden», meinte Wanner in seinem Referat. Deshalb sei vor zwei Jahren die CH Academy lanciert worden, wo inzwischen 15 Volontäre für eine trimediale Ausbildung ausgebildet wurden. Für 2023 ist ein zweiter Jahrgang geplant.
Und weil alle Zukunft letztlich auf einer Vergangenheit aufbaut, bekam am Swiss Radio Day neben vielen anderen Fachleuten auch noch Günther Giovanni, CEO Fonoteca Svizzera, das Wort. Dieser lud dazu ein, alte Bänder oder sonstige Speicher mit interessanten Radio-Sendungen, die man «archivieren oder retten möchte», an sein Archiv zu geben.