Der Artikel «`Paradise Papers`: `Betroffene wollten Veröffentlichung mit allen Mitteln verhindern`» des Klein Reports, in dem «Tages-Anzeiger»-Chefredaktor Arthur Rutishauser zitiert wird, hat bei der «Handelszeitung» und ihrem Chefredaktor Stefan Barmettler keine Freude ausgelöst.
In einer Replik nimmt Chefredaktor Barmettler Stellung zu den die «Handelszeitung» betreffenden Passagen und zu den «Paradise Papers» im Allgemeinen.
«Der geschätzte Kollege Rutishauser insinuiert, wir seien vier Tage vor Publikation der `Paradise Papers` vom PR-Berater von J.C. Bastos für seine Sache instrumentalisiert worden. Fakt ist: Mein Kollege Sven Millischer hat seit Frühling 2017 recherchiert und mit über 20 Weggefährten, Ex-Mitarbeitern, Anwälten, Tradern im In- und Ausland geredet. Nach Abschluss der Recherche haben wir Bastos mit unserer Recherche konfrontiert. Nach dem Recherchegespräch hat uns sein Anwalt mit einer Verleumdungsklage in Millionenhöhe gedroht.
Rutishauser behauptet weiter, die PR-Berater hätten uns eingeseift (`ein PR-Artikel, schöner geht es nicht`). Auch hier die Fakten: Wir haben als erste und exklusiv über die heiklen Verwicklungen von Monika Ribar, Ruth Metzler, Armin Meier, Marcel Rohner etc. berichtet. Wir haben in unserem Artikel auch als erste aufgedeckt, dass die offiziellen CVs von Metzler und Ribar geschönt sind. Weiter werden Intransparenz, Klumpenrisiko, Fees in Millionenhöhe, die humanitäre Katastrophe in Angola, sein Haudrauf-Stil, seine Verfilzung etc. thematisiert. Der Titel unserer Recherche-Story lautet: `Die Angola-Connection`. Alles PR-Gesülze, wie Rutishauser behauptet?»
Stefan Barmettler fügt an: «Vielleicht sind seine Behauptungen und Unterstellungen ja einfach Ausdruck jenes Frusts, dass die `Handelszeitung` die Bastos-Connection als erste publizierte. Zumindest dies ist richtig: Wir sind vier Tage früher erschienen.»
Arthur Rutishauser antwortete auf die Barmettler-Replik am Samstag: «Ich wollte der `Handelszeitung` nichts unterstellen. Wir haben den Bericht beim Erscheinen der `Paradise Papers` auch zitiert. Der Bericht selber war interessant, aber gegenüber Bastos, bis hin zu einer in einer Wirtschaftszeitung unüblichen Bemerkung zum Aussehen, äusserst wohlwollend.»