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Montag
17.04.2023

Medien / Publizistik

Welton sitzt in mehreren Verwaltungsräten und berät heute Firmen bezüglich Unternehmenskultur und Veränderungsprozessen...        (Bild: zVg)

Welton sitzt in mehreren Verwaltungsräten und berät heute Firmen bezüglich Unternehmenskultur und Veränderungsprozessen... (Bild: zVg)

Nach zehn Jahren als Verwaltungsratspräsident hat Etienne Jornod am Samstag bei der 155. ordentlichen Generalversammlung (GV) der AG für die Neue Zürcher Zeitung das Präsidium an Isabelle Welton übergeben.

Rechtsanwalt Christoph Schmid wurde als Vizepräsident bestätigt, wie der NZZ-Verlag nach der GV mitteilte. Schmid berate Unternehmen und Unternehmer in vertraglichen, gesellschaftsrechtlichen und erbrechtlichen Fragen, mit Schwerpunkt M&A, Corporate Governance und Nachfolgeregelungen, wie die Zürcher Kanzlei Wenger Vieli ihren Partner auf der Website präsentiert.

Neu in den Verwaltungsrat der NZZ wurden am Samstag Florian Harms und Thomas D. Meyer gewählt. Sie folgen auf Etienne Jornod und Bernd Kundrun.

Ausserdem stimmten die Aktionärinnen und Aktionäre im Zürcher Kongresshaus der beantragten Dividende in Höhe von 200 Franken pro Aktie zu. Dazu kommt eine Sonderdividende von 400 Franken pro Aktie aufgrund der Neuordnung der Beteiligungsverhältnisse an CH Media.

Beim Joint Venture CH Media, der AZ Medien AG und des Unternehmens NZZ, die je 50 Prozent der Aktien hielten, haben per Ende des ersten Quartals 2023 die Besitzverhältnisse geändert. Die AZ werden in Zukunft mit 65 Prozent, die NZZ mit 35 Prozent an CH Media beteiligt sein, was für Verleger Peter Wanner aus dem Aargau eine enorme finanzielle Herausforderung ist. Deshalb wurde im Februar bereits ein Sparprogramm von 20 Millionen Franken angekündigt.

Diesen Deal eingefädelt hat der abtretende Verwaltungsratspräsident Etienne Jornod. Er habe die Entwicklung des Unternehmens NZZ in den letzten zehn Jahren entscheidend geprägt, schreibt der NZZ-Verlag: «Unter seiner Führung hat sich das Traditionsunternehmen zu einem modernen und zunehmend digital ausgerichteten Medienunternehmen entwickelt», lobt der Verlag den 70-Jährigen, der aufgrund des Erreichens der statuarischen Altersgrenze zurückgetreten ist.

Und Isabelle Welton meinte zu ihrer Wahl magistral leicht überhöht: «Die NZZ ist mehr als ein Unternehmen. Sie ist in unserem Land eine Institution. In meiner neuen Funktion als Präsidentin des Verwaltungsrats werde ich alles dafür tun, damit die NZZ ihre Erfolgsgeschichte weiterschreiben kann – publizistisch und unternehmerisch. Dabei darf ich auf ein kompetentes Team im Verwaltungsrat und auf eine ausgezeichnete Geschäftsleitung zählen.»

Welton startete nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Zürich ihre Karriere bei Citibank in Tokio. Später wechselte sie zu IBM, wo sie unter anderem als Country General Manager die operative Verantwortung für IBM Schweiz innehatte.

2013 stiess sie als Chief Marketing Officer zur Zurich Insurance Group, wurde Chief of Staff und schliesslich als Group Head of Human Resources auch Mitglied der Konzernleitung, eine Funktion, die sie bis 2018 ausübte.

Heute ist die Expertin für Unternehmenskultur und Veränderungsprozesse Mitglied der Verwaltungsräte der Siegfried Holding AG und der Avobis Group AG, engagiert sich als Stiftungsrätin bei Lucerne Festival, SOS Kinderdorf Schweiz und Swisscontact und sitzt im Vorstand des Schweizerischen Instituts für Auslandforschung.

Florian Harms ist Chefredaktor des deutschen Nachrichtenportals t-online und Co-Geschäftsführer der Ströer News Publishing GmbH in Berlin. Zuvor arbeitete er jahrelang bei «Spiegel Online» in Hamburg, zuletzt als Chefredaktor.

Harms beschäftige sich seit vielen Jahren mit der Entwicklung der digitalen Medien, schreibt die NZZ über ihn. Seit Januar 2016 ist er Mitglied des publizistischen Beirats der NZZ. Florian Harms studierte Islamwissenschaft und Politikwissenschaft in Freiburg im Breisgau und in Damaskus, Syrien, und absolvierte ein Volontariat in der Auslandredaktion der «Neuen Zürcher Zeitung».

Thomas D. Meyer sei spezialisiert auf die Entwicklung und Implementierung neuer Geschäftsmodelle und das Management komplexer Transformationsprozesse, schreibt die NZZ. Seit 2020 ist er operativer Partner bei der strategischen Advisory- und Beteiligungsgesellschaft BLR Partners AG.

Davor arbeitete er 30 Jahre lang für das internationale Beratungsunternehmen Accenture, ab 2003 als Schweiz-Chef. Von 2013 bis 2017 führte er zusätzlich das Versicherungsgeschäft in Europa, Lateinamerika und Afrika und zeichnete ab 2016 verantwortlich für die Lancierung des Beratungsbereichs Accenture Digital in der DACH-Region.

Meyer studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität St. Gallen. Er ist Verwaltungsratspräsident von CelsiusPro und Stiftungsratspräsident von Swisscontact. Er hält Beirats- und Verwaltungsratsmandate bei Accenture, Apleona, BLR Capital, Economiesuisse, Noser Group, Osterwalder und der Swiss-American Chamber of Commerce.