«Wir sind dann mal weg», steht seit Donnerstagabend auf einem Zettel an der Türe der Redaktion des «St. Galler Tagblatt» in Rorschach. Während Leser eine Ausblutung im Lokalen befürchten, beschwichtigt die Redaktion.
Das bedeute «im Rekordtempo einen Kahlschlag der Sonderklasse», empörte sich ein Leser über den bereits angekündigten Schritt gegenüber dem Klein Report. «In Rorschach ahnt man, dass redaktionell eine drastische lokale Verschlechterung zu erwarten ist.»
Rudolf Hirtl, der seit 2013 die «Tagblatt»-Redkation in Rorschach leitet, versuchte in der Donnerstagsausgabe die Wogen zu glätten: Die Redaktoren des «Tagblattes» würden neu zwar «vorwiegend» vom zentralen Newsroom an der Fürstenlandstrasse in St. Gallen aus arbeiten. «Das Ressort wird jedoch auch weiterhin kompetent, unabhängig und vor Ort über die Region berichten.»
«Adieu ´Tagblatt`!», kondolierte Guido Etterlin, Rorschacher Stadtrat und St. Galler Kantonsrat, auf Facebook. «Wir sind gespannt, ob die lokale und regionale Berichterstattung aus St. Gallen nun wieder den Stellenwert bekommt, der uns in den vergangenen Jahren versprochen worden ist.»