Die St. Galler Regierung hat an der Uni St. Gallen einen Bericht zur Medienförderung in Auftrag gegeben, sieht nun aber von der Umsetzung eines «Media Lab» ab.
Die Politiker wollten damit ihre «kantonalen Handlungsoptionen konkretisieren». Das «Media Lab» hätte für die lokalen und regionalen Medien bedarfsgerechte Leistungen zu deren Gunsten erbracht, indem es die Unternehmen bei der Forschung und Entwicklung unterstützt hätte, schreibt die Regierung am Dienstag über das abgesagte Projekt.
«Dies deshalb, weil die Wirkung der Tätigkeiten der bereits bestehenden ‚Media Lab‘ in Deutschland etwa auf die Medienvielfalt, die Medienqualität oder die Medienkompetenz der Rezipienten zwar vermutet wird, aber nicht stichhaltig nachgewiesen werden kann», schreibt die St. Galler Regierung. «Zudem fokussieren die dortigen Tätigkeiten auf den Rundfunkbereich und auf Online-Medien, nicht aber auf den im Kanton St.Gallen ursprünglich im Fokus stehenden Bereich der Presse.»
Realistisch betrachtet ginge es jedoch auch bei einer kantonalen Förderung darum, die Presse bei der Digitalisierung zu unterstützen.
Vergleiche mit den in Deutschland durch einzelne Bundesländer initiierten «Media Labs» seien auch deshalb schwierig, weil Länder wie Bayern oder Nordrhein-Westfalen ungleich grösser als der Kanton St. Gallen seien.
«Ein ‚Media Lab‘ müsste denn auch – wenn überhaupt – auf nationaler Ebene weiterverfolgt werden, um genügend Ressourcen für einen effektiven und effizienten Einsatz sicherzustellen», zieht St. Gallen Bilanz.
Die Regierung warte nun das am 29. April diesen Jahres vom Bundesrat verabschiedete Massnahmenpaket zugunsten der Medien ab.