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Dienstag
24.05.2022

TV / Radio

Der Service Public und sein digitaler Wandel sind noch lange nicht ausdiskutiert. Jetzt gibt es eine neue Stellungnahme vom SSM...        (Bild: SRG)

Der Service Public und sein digitaler Wandel sind noch lange nicht ausdiskutiert. Jetzt gibt es eine neue Stellungnahme vom SSM... (Bild: SRG)

Der Kongress des Schweizer Syndikats Medienschaffender SSM vom 20. Mai thematisierte die digitale Transformation der Medienbranche und den digitalen Wandel des Service Public.

Neben fehlender Strategie wurden über alle Sprachregionen hinweg auch drohende Qualitäts- und Ressourcenverluste kritisiert.

Mitarbeitende aller Sprachregionen der SRG kritisieren, dass die digitalen Projekte in der SRG «unkoordiniert voranschreiten und von einer unklaren nationalen Strategie geleitet werden». Diese wurde nur mit «Alibi»-Beteiligung der Mitarbeitenden ausgearbeitet. Sie hinterfragen die Priorität, die den sozialen Medien eingeräumt wird. Welche Beiträge schlussendlich bei der SRG publiziert werden, würde vermehrt von den Bereichen Marketing und Distribution diktiert. Eine Umfrage des SSM in allen Regionen bestätigt diese Wahrnehmung.

Der grosse Personalabbau und die frühzeitige Pensionierung von Mitarbeitenden haben zu Qualitätsverlust geführt. Zusätzlich wurden die fehlenden Ressourcen durch Externe ersetzt, was teilweise Mehrkosten zur Folge hatte.

«Die SRG bildet die Diversität der Schweizer Bevölkerung in ihren Programmen nicht ab», ist man beim SSM überzeugt. Die nicht kommerziellen Radios machen durch ihren Einbezug von Minderheiten diese Diversität «deutlich besser sicht- und hörbar».

Während Mitarbeitende von Sparmassnahmen betroffen sind, werden die variablen Lohnbestandteile des Kaders vollumfänglich in den Lohn integriert. Dies führt zu anhaltendem und grossem Unmut bei den Mitarbeitenden der SRG.

Der SSM-Kongress fordert: Echte Mitsprache von Mitarbeitenden bei der digitalen Transformation; Förderung der Aus- und Weiterbildung statt Entlassungen; Aufhebung des Anstellungsstopps statt Auslagerung an Externe; Sicherung der Qualität der journalistischen Arbeit und Sendungen; Gezielte Aufbereitung von bestehenden und neuen Inhalten für digitale Kanäle; Senkung der Löhne beim Spitzenkader als Beitrag zu den Sparrunden des Personals, dem Transformationsaufwand und zur Stärkung des Images der SRG; Integrierung des Kaders in den Gesamtarbeitsvertrag der SRG; Stopp der willkürlichen variablen Prämien der Mitarbeitenden und stattdessen die Wiedereinführung eines regulierten Lohnsystems

Das SSM wird im Nachgang an diese wichtige Diskussion eine vertiefte Analyse erstellen für die Vorbereitung kommender Massnahmen.