Die Gewerkschaft Schweizer Syndikat Medienschaffender (SSM) kritisiert die SRG-Reform «Enavant», ohne jedoch den Mut zu haben, konkret zu werden.
In einer Mitteilung beklagt sich die Gewerkschaft, in der mehrheitlich Angestellte der SRG organisiert sind, gegenüber der SRG über mangelnde Informationen und die feststellbare «Erosion von über 50 Jahren Sozialpartnerschaft».
Das Transformationsprojekt «Enavant SRG SSR» führte zum Mailing an die SSM-Mitglieder. Darin warnt das SSM vor Unsicherheit für Hunderte von Beschäftigten, schweigt aber auffällig laut zu den strukturellen Fragen, die sich aus den Verlautbarungen von SRG-Generaldirektorin Susanne Wille und Jean-Michel Cina, SRG-Verwaltungsratspräsident und «Mitte»-Politiker, zur Verschlankungskur der SRG tagszuvor ergaben.
Wille und Cina konnten am Montagabend nach Verkündung der Umbaupläne ausführlich auf den eigenen SRG-Kanälen zur besten Sendezeit Stellung nehmen.
Die Mediengewerkschaft stand da abseits. Sie kritisiert am Dienstag nun «die anhaltende Unsicherheit beim Personal betreffend Umfang des Stellenabbaus und des konkreten Zeitplanes, weiter besteht Unklarheit zu den zukünftigen Arbeits- und Vertragsbedingungen.»
Die Zurückhaltung punkto Arbeitskampf gegen die SRG ist verständlich angesichts der bevorstehenden Initiative «200 Franken sind genug!» und den lauter werdenden SRG-Kritikern, von denen einige die SRG als Institution in Frage stellen.
Aber die Gewerkschaft wird nicht drum herumkommen demnächst Farbe zu bekennen.