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Mittwoch
02.12.2015

TV / Radio

SRG-baut-102-Stellen-ab-Klein-Report

Während SRF nicht damit herausrücken will, wo denn zwecks Budgetkürzung nun 102 Stellen abgebaut werden, redet die Gewerkschaft Schweizer Syndikat Medienschaffender (SSM) Klartext.

«Bei kleineren Sendegefässen kostet es proportional mehr Stellen: Bei `Einstein` und `Kulturplatz` werden bei sechs Sendungen weniger pro Jahr je zwei Vollzeitstellen abgebaut», sagt SSM-Regionalsekretär Andreas Künzi dem Klein Report, und «dass das Publikum von der Sparrunde nichts spüren soll, ist illusorisch».

Laut dem Gewerkschaftssekretär werden die Lücken mit günstigen Einkäufen abgefüllt; SRG rede in diesem Zusammenhang bei gewissen Sendungen von einer «Sommerpause». Gleichzeitig würden aber in der Einkaufsabteilung für Filme und Serien etwa ein Viertel der Stellen gestrichen. Andreas Künzi: «Abgebaut wird, obschon mehr Arbeit anfällt, wenn vermehrt und möglichst zu vorteilhafteren Konditionen Ankäufe geplant sind - wie das gehen soll, ist mir schleierhaft.»

Aufgebracht ist Künzi auch über die jüngste Beteuerung der SRG, die Sozialpläne fürs Kader und fürs Fussvolk seien «weitgehend identisch»: «Die Diskrepanzen sind skandalös! Ich selber habe die beiden Sozialpläne analysiert. Wenn ein höherer Faktor bei Entschädigungen mit den sowieso höheren Kaderlöhnen begründet wird, ist das zynisch.»

Die ersten 8,6 Stellen bei TPC, der Produktions-Tochterfirma von SRF, werden gemäss Künzi per 1. Januar gestrichen, «es sind Kameraleute, Ausstatter und Lichttechniker. Mehr ins Gewicht fallen wird nächstes Jahr die Sparrunde bei der IT, wo 20 bis 30 Leute gehen müssen.»

Ein pikantes Detail sei die SRG-Grafik: «Dort werden 50 Stellenprozente gestrichen, obschon die Leute überlastet sind und bereits viele Überstunden haben. Wie das geht? Der Abbau ist budgetrelevant, die Überstunden hingegen werden nicht im Budget ausgewiesen, sondern per Nachtragskredit abgerechnet.»