Ein Moderator von Radio SRF 4 hat im Rahmen des Medientalks «No Billag: Eine journalistische Kontroverse» Falschinformationen über die Folgen einer möglichen Annahme der No-Billag-Initiative verbreitet. Die Redaktion verspricht nun, künftig sorgfältiger über das Thema zu berichten.
In seiner Abmoderation im Anschluss an ein Disput-Gespräch zwischen NZZ-Medienredaktor Rainer Stadler und Ex-«Edito»-Chefredaktor Philipp Cueni fasste der Radiomoderator die vermeintlichen Folgen einer Annahme der No-Billag-Initiative zusammen: «Eine direkte Medienförderung durch den Bund wäre fortan unmöglich. Sprich, öffentlich-rechtliche Medien, egal ob Radio, Fernsehen, Internet oder Print wären fortan, so lange dieser Artikel gilt, unmöglich.»
Nachdem ein aufmerksamer Zuhörer den Initiativtext von No-Billag konsultierte, beanstandete er die zitierte «Medientalk»-Sendung beim SRF-Ombudsmann. Die Initiative verlange nur einen Gebührenstopp für Radio und Fernsehen, nicht aber für Onlineangebote oder den Printbereich. Zudem sei im Text nicht die Rede davon, dass eine Medienförderung generell verboten werden soll – etwa eine Förderung durch den Kanton bleibe denkbar.
Konfrontiert mit der Beanstandung räumte Michael Bolliger, stellvertretender Chefredaktor von Radio SRF und Leiter von SRF 4 News, den Fehler ein. Man hätte gemäss Bolliger klarstellen müssen, dass es sich bei der Abmoderation lediglich um eine Einschätzung des Autors handelte und nicht um eine faktische Feststellung.
Der Fehler sei bemerkt und kurz darauf korrigiert worden, so Bolliger. Zudem findet sich auf der Website srf.ch ein Korrekturhinweis. In der Redaktion und mit dem Autor sei das Thema ebenfalls besprochen und analysiert worden. «Wir werden in Zukunft die Berichterstattung zu diesem Thema im Programm von SRF 4 News noch sorgfältiger als bisher redaktionell begleiten», folgerte Bolliger.
Auch SRG-Ombudsmann Roger Blum unterstützte die Beanstandung in seinem am Dienstag veröffentlichten Bericht, bezeichnete einige Annahmen aus der Abmoderation als «falsch». Trotz Rüffel verdiene Radio SRF auch Lob für die Korrektur sowohl auf der Website als auch auf der Tonspur und für die interne kritische Nachbesprechung, so Blum.