Das SRF wehrt sich gegen den Vorwurf des Schweizerischen Gewerbeverbandes (SGV), dass die Bedeutung der Berufsbildung für die Schweiz nicht erkannt worden sei. «Auch SRF sieht gut ausgebildete Fachkräfte und die KMU als Stützen der Volkswirtschaft», so Daniel Steiner, der stellvertretende Leiter der SRG-Unternehmenskommunikation, am Donnerstag gegenüber dem Klein Report.
Anders beurteilt hatte dies der Luzerner CVP-Nationalrat Ruedi Lustenberger, der sich nach der ausgebliebenen Berichterstattung im Fernsehen fragte, ob «die elitäre Führungscrew bei der SRG überhaupt in der Lage ist, den Stellenwert der Meisterlehre richtig einzuschätzen».
Steiner widerspricht. «Radio, Fernsehen und Webseiten von SRF zählen zu jenen Medien, die bemüht sind, diesen kleinteiligen Sektor regelmässig darzustellen, über punktuelle Berufsmeisterschaften hinaus», so der Pressesprecher.
Um den Stellenwert der Berufsbildung zu untermalen, hat SRF dem Klein Report eine Liste mit Sendungen über Berufsbildung, Berufsweltmeisterschaften und KMU zugestellt. Darin werden Reportagen über Lehrlinge, die nach China geschickt werden, über Mädchen, die für Informatik oder für andere technische Berufe gewonnen werden sollen, oder Berichte über Schweizer Unternehmen, die Fachkräfte im Ausland rekrutieren, und über die Neupositionierung der MINT-Fächer mit dem Lehrplan 21 genannt.
Auch sei die Berichterstattung über die Berufsweltmeisterschaften nicht ausgeblieben. «SRF-Radiosender haben ausführlich über die WorldSkills berichtet», so Steiner. Die Nachrichtenmeldung über die Berufs-WM in Leipzig sei am 8. Juli prominent in allen Bulletins im Radio verbreitet worden, heisst es in der Liste des SRF, die laut Steiner «unvollständig» ist. Zudem habe es zwei Gespräche auf Radio SRF 4 gegeben, die auch im Internet abgerufen werden könnten.
«SRF nimmt konstruktive Kritik ernst und bringt diese in den Meinungsbildungsprozess der Redaktionen ein; jede Sendung wird redaktionsintern reflektiert: Sendekritik ist das Normalste der Medienwelt», so Steiner.