Die SRF-Spitze hat ihre Mitarbeitenden befragt, wie zufrieden sie mit ihren Jobs, ihren Chefs und mit der Baustelle «SRF 2024» sind. Das Stimmungsbild ist durchzogen.
Der Anteil der Mitarbeitenden, die sich stark mit SRF identifizieren, sei mit 83 Prozent hoch ausgeprägt, geht aus einer Mitteilung hervor. Auffällig ist, dass sich 25-jährige und jüngere Mitarbeitende stärker mit SRF identifizieren.
Auch wenn viele Mitarbeitende SRF als Arbeitgeberin wiederwählen würden, ist die Zufriedenheit nur mittelmässig: So sehen 54 Prozent der Befragten SRF als attraktive Arbeitgeberin und 55 Prozent sind stolz, für SRF arbeiten zu können.
Dabei wird die kulturelle Vielfalt, die Familienfreundlichkeit und die Attraktivität für weibliche Mitarbeitende besonders geschätzt. Zudem fühlen sich die Mitarbeitenden grundsätzlich fair entlohnt und unterstützt, was sich auch in einer guten Work-Life-Balance niederschlägt.
Negativ wahrgenommen werden die Gleichbehandlung respektive Ungleichbehandlung bei Entwicklungsmöglichkeiten und die «Kommunikation von Entscheidungen der Geschäftsleitung von Führungskräften an die Mitarbeitenden», wie es in der Mitteilung etwas umständlich heisst.
56 Prozent der Mitarbeitenden sind mit ihrer Arbeit zufrieden oder sehr zufrieden, wobei insbesondere Selbständigkeit, Sinn und Vielfältigkeit geschätzt werden. Negativ wahrgenommen wird, dass die Arbeit unter Sparmassnahmen leidet und mit viel Druck verbunden ist.
Die Beurteilung der Zufriedenheit mit den direkten Vorgesetzten fällt unterschiedlich aus: 43 Prozent sind zufrieden, 26 Prozent nicht. Das Gleiche gilt für die Entwicklungsoptionen: 37 Prozent sind unzufrieden, 28 Prozent zufrieden.
Ebenfalls äusserten sich die 1160 Mitarbeitenden, die an der Umfrage teilnahmen (39 Prozent der SRF-Belegschaft), zu den Themen sexuelle Belästigung, Mobbing, Diskriminierung und Machtmissbrauch.
«Hier gibt es bei den befragten Personen auf der einen Seite eine sehr hohe Bereitschaft und ein sehr hohes Bewusstsein, sich an die definierten Verhaltensgrundsätze zu halten. Allerdings kann noch mehr Klarheit geschaffen werden, welches Verhalten genau unter einen Verhaltensgrundsatz zu fassen ist», fasst die SRF-Kommunikationsabteilung das Ergebnis zusammen.
Bezüglich des Umbauprojekts «SRF 2024» gehen die Meinungen auseinander. Eine Mehrheit glaubt daran, dass die Strategie das digitale Angebot stärkt. Skepsis gibt es, ob jüngere Zielgruppen besser erreicht werden können und die Strategie zu flacheren Entscheidungsstrukturen führt.
Zudem fühlen sich die meisten Befragten nicht ausreichend eingebunden, und die Strategie würde wenig vorgelebt im Unternehmen.
«Aufgrund der Befragungsergebnisse hat die Geschäftsleitung fünf Ansatzpunkte für Massnahmen ausgemacht und vorgestellt: Vorbildfunktion der Geschäftsleitung und Vorgesetzten, Stärkung des Gemeinschaftsgefühls, Verbesserung der Weitergabe von Informationen/Führungsverantwortung, Personalentwicklung und Karrierepfade sowie Entwicklung einer Feedbackkultur», heisst es beim SRF zu den Lehren, die die Geschäftsleitung aus der Befragung gezogen hat.