«Jetzt kommen wir wirklich endlich auf das Programm zu sprechen», sagte Moderatorin Karin Frei während des «Clubs». Mehrmals hatte sie versucht, die Diskussion zu strukturieren und auf die drei Punkte Programm, Gebühren und Zukunft im Internetzeitalter herunterzubrechen.
Während der Sendung wurde dann aber zwischen den Themen hin und her gesprungen und manche Diskussionsteilnehmer wirkten, als wollen sie vor allem ihre vorbereiteten klugen Statements einbringen.
Allen voran SRG-Generaldirektor Roger de Weck, der wohlklingende Erklärungen dazu vorbereitet hatte, weshalb die SRG so viele Sender brauche, weshalb Unterhaltung im Service public wichtig ist und warum Kanäle auch noch in zehn Jahren wichtig sein werden. Leider brachten diese Erklärungen wenig Neues und auf konkrete Diskussionen liess sich de Weck einmal mehr nicht ein.
Gegen Ende der 75-minütigen Sendung wurde das Gespräch dann doch noch interessanter. Urs Meister, Projektleiter von Avenir Suisse, stellte das Modell der SRG als Public Content Provider vor. Das Gespräch über die Vor- und Nachteile dieses Vorschlags kam in Gang, bis de Weck wieder das Thema wechselte und postulierte, Kanäle werde es immer geben, weil die Leute manche Ereignisse live mitverfolgen möchten.
Auf die Unterhaltungsformate bei der SRG angesprochen, sprach de Weck aber lieber über Filmförderung, Musikproduktion und den «Bestatter». «Bleiben wir bei der Unterhaltung, Herr de Weck», versuchte Karin Frei ihren Chef zu unterbrechen.
Dieser liess sich aber nicht beirren. «Ich spreche von der Mischung, die es braucht.» Die Unterhaltung bei der SRG ist deshalb passend, weil es daneben auch noch intellektuelle Formate gibt, so seine Erklärung. Da fragt sich der Klein Report, macht der `Kulturplatz` etwa den `Samschtig-Jass` aus dem Puff gleich wieder wett?
De Weck behauptete schliesslich, auch mit Unterhaltungsformaten lasse sich nicht unbedingt Geld verdienen, und nannte den «Bachelor» als Beispiel. Nick Lüthi, Redaktor der «Medienwoche» bot dem SRG-Generalidirektor an dieser Stelle Paroli und erklärte, dass es bessere Beispiele gebe. Lüthi nannte als Beispiel den Jugendsender Joiz, der sehr wohl mit Unterhaltung Geld mache.
Insgesamt brachte der «Club» die Diskussion um den Service public und die Gebührengelder kaum Neues. De Weck konterte jeden Vorschlag aus der Runde zur Gebührensenkung mit einem einstudierten Statement, das gut klang, aber wenig aussagte.
Er argumentierte oft mit dem Gesetz und den Vorgaben der Bundesverfassung, in der beispielsweise festegeschrieben ist, dass der Auftrag der SRG auch Unterhaltung beinhaltet.
Der Klein Report findet gerade in einer Zeit, in der über eine Gesetzesrevision diskutiert wird, ist es bequem, wenn nicht gar feige, sich hinter einem bereits bestehenden Gesetz zu verstecken.