Der Stadtrat von Schlieren will die öffentlichen Publikationen weiterhin in der «Limmattaler Zeitung» statt Online verbreiten. Dies, um die Zeitung zu stützen.
SVP-Politiker Thomas Grädel hatte in einer Motion gefordert, dass die Stadt-Website von Schlieren als «öffentliches Publikationsorgan» für Erlasse, Beschlüsse und die Wahlergebnisse genutzt werden soll.
Ohne die Publikation der amtlichen Anzeigen würde dem «Limmattaler» nicht nur Einnahmen abhandenkommen, sondern auch Leser. Ein Teil der Abonnenten bestellten den AZ-Titel gerade wegen den öffentlichen Verlautbarungen der Stadtbehörden, argumentierte der Stadtrat gemäss einem am Mittwoch publizierten Protokollauszug.
«Ob eine Ausdünnung des Angebots der Regionalpresse politisch gewünscht ist, darf bezweifelt werden», heisst es in dem Dokument weiter. Bevor sich die «Limmattaler Zeitung» im Online-Bereich «etabliert» habe, sei der Zeitpunkt, die amtlichen Publikationen nur noch auf elektronischem Weg zu veröffentlichen, «noch nicht gegeben». Dem Gemeindeparlament beantragte der Stadtrat daher, die Motion abzulehnen.
Seit Anfang 2018 dürfen die Gemeinden ihre öffentlichen Publikationen auch via Web verbreiten. Davon machen immer mehr Gebrauch: Im April hatte zum Beispiel die Stadt Bülach entschieden, ihre «Amtlichen» primär online zu publizieren. Der «Zürcher Unterländer» verliert damit ab 2020 einen jahrzehntelangen Dauerauftrag.