Wie Google und Apple drängt seit Kurzem auch Microsoft in den News-Markt. In der Schweiz wird das Nachrichtenangebot unter anderem von der SBB verbreitet: Auf der Startseite des WLAN-Netzes an den Bahnhöfen ist neu der News-Dienst des Softwarekonzerns abrufbar.
In der Schweiz kooperiert Microsoft News mit 16 Medientiteln, darunter «20 Minuten», «Handelszeitung», watson.ch und «Neue Zürcher Zeitung». In Deutschland sind unter anderen die «Süddeutsche Zeitung» oder «Die Welt» News-Lieferanten von Microsoft.
Die Inhalte der Medienpartner verarbeite Microsoft zunächst «mithilfe von künstlicher Intelligenz», bevor sie von Redaktoren «kuratiert» würden, heisst es bei der Schweizer Filiale des IT-Konzerns. Die SBB sprechen von einem «hochwertigen News-Angebot aus dem Hause Microsoft».
Die für die Bearbeitung der Schweizer News verantwortlichen Redaktoren sitzen nicht in Zürich oder Bern, sondern in einem Newsroom in Berlin. Von dort aus werden auch zehn weitere europäische Länder mit News versorgt.
Weltweit arbeitet Microsoft News nach eigenen Angaben mit mehr als 3'000 Medienmarken zusammen. Die News werden unter anderem über Bing und über eine Windows-App verbreitet.
Wie Apple und Google forciert auch Microsoft die eigenen publizistischen Ambitionen. Erst im Juni hatte der IT-Konzern seine Content-Angebote unter dem Label «Microsoft News» gebündelt und eine eigene Nachrichten-App lanciert, wie der Klein Report berichtete.
Damals liess das Unternehmen etwas gönnerhaft verlauten: «Allein in den vergangenen vier Jahren hat Microsoft mehr als 600 Millionen Dollar Umsatzbeteiligung an die Verlage ausbezahlt, damit diese auch weiterhin hochwertigen Journalismus finanzieren können.»