Die Radionutzung hat im letzten Jahr leicht abgenommen: Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer hörten im zweiten Semester 2016 täglich 115 Minuten Radio, was 5 Minuten weniger sind als noch vor einem Jahr. Die Nettoreichweite liegt nach den neuesten Mediapulse-Zahlen noch bei 86,7 Prozent (Vorjahr: 87 Prozent), was eine leichte, nicht signifikante Abnahme bedeutet.
Zu den Gewinnern gehören die Privatradios: Sie konnten ihren Marktanteil in den vergangenen zwölf Monaten von 31 auf 31,4 Prozent steigern. Signifikant verloren haben hingegen die Sender der SRG. Der Marktanteil in der Deutschschweiz ist von 64,5 auf 63,7 Prozent geschrumpft.
Die SRG-Sender SRF 1 und SRF 3 liegen immer noch klar an der Spitze. Beide haben aber deutlich an Marktanteil verloren. SRF 1 liegt neu bei 57,5 Prozent (Vorjahr: 58,7) und SRF 3 bei 16,4 Prozent (Vorjahr: 16,9).
Bei den Privaten, die im letzten Jahr leicht zulegen konnten, bleibt die Reihenfolge an der Spitze unverändert: Energy Zürich bleibt mit 282 100 Hörerinnen und Hörern in der Deutschschweiz die Nummer 1 vor Radio 24 mit 254 900 und FM1 mit 224 350 Radionutzern. Die Marktanteile haben sich dabei nicht signifikant verändert.
Wie jedes Jahr bemerkenswert sind die zahlreichen Medienmitteilungen der Sender, die allesamt auf grosse Erfolge schliessen lassen. So heisst es etwa «Radio 1 wird am Längsten gehört», was sich allerdings nur auf den «Platz Zürich» bezieht. Radio 24 vermeldet, dass man «die Nummer 1 im Sendegebiet» zurückgeholt habe.
Und sogar bei Energy Bern und Energy Basel «freut man sich ebenfalls über die aktuelle Entwicklung der Hörerzahlen». Dies, obwohl Energy Basel in der Deutschschweiz im letzen Jahr von einem Marktanteil von 0,8 auf nun 0,6 gefallen ist und 11 000 Hörerinnen und Hörer verloren hat.