Die Forschungsfirma Mediapulse hat die Radiohörerzahlen für das zweite Semester 2014 mit Verspätung veröffentlicht. Laut Mediapulse nutzt ein Grossteil der Bevölkerung das Medium. In der Deutschschweiz schalten 87,6% der Bevölkerung ab 15 Jahren täglich das Radio ein und bleiben durschnittlich 120,5 Minuten am Gerät. Im Vorjahr hatte der Anteil der Radiohörenden noch 88,5% betragen.
In der Romandie ist die Radionutzung von allen Landesteilen am geringsten: 83,9% der Menschen nutzten dort im zweiten Semester täglich das Radiogerät für durchschnittlich 101,5 Minuten. In der italienischen Schweiz erreichte das Medium 87,8% der Bevölkerung für durchschnittlich 118,3 Minuten pro Tag.
Am meisten gehört werden die Sender der öffentlichen Radio und Fernsehgesellschaft SRG SSR. Sie erreichen einen Martkanteil von 64,9%. Im Vorjahreszeitraum war dieser Wert kleiner und betrug 64,2%.
Private Schweizer Radiosender wurden von den Hörerinnen und Hörern weniger genutzt: Ihr Marktanteil betrug 30,2%, gegenüber 31,2% im zweiten Semester 2013. Die Radiostationen aus dem Ausland erhöhten ihren Anteil gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 4,6 auf 5%.
Üblicherweise präsentiert Mediapulse die Radiozahlen des vergangenen Halbjahres am 20. Januar. Die Veröffentlichung der Zahlen verzögerte sich aber unter anderem wegen des gröberen Simulcasting-Problems: Manche Sender einer Sendergruppe strahlen dasselbe Programm aus. Mediapulse hatte deshalb Mühe damit zu messen, um welchen der Radiosender es sich handelt.
Die technische Lösung für den Umgang mit dieser synchronen Ausstrahlung wurde erst kürzlich entwickelt. Für die privaten Sendergruppen wie Energy und BNJ konnten die Hörerzahlen rückwirkend bereinigt werden. Für die SRF-Sender war dies nicht möglich, da sie komplexer vernetzt sind. Diese Sender werden für das zweiten Semester 2014 deshalb nur als Sendergruppe ausgewiesen. In Zukunft wird sich das laut Mediapulse aber ändern und die Sender von SRF werden ab dem 1. Semester 2015 wieder einzeln aufgeführt.