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Mittwoch
01.03.2017

TV / Radio

TV bekommt schlechtere Noten als Radio

TV bekommt schlechtere Noten als Radio

Wie alle Jahre wieder hat das Bundesamt für Kommunikation auch dieses Jahr eine «Publikumsbefragung» beim Publikum von TV und Radio durchführen lassen. Spektakulär ist das Ergebnis nicht: Die SRG-Sender trumpfen aus Sicht der Hörer und Zuschauer besonders in puncto «Professionalität» und «Informationsgehalt», die privaten TV- und Radio-Stationen beim «Lokalbezug». 

Im Durchschnitt aller abgefragten Qualitätsmerkmale, wozu die Studienmacher neben den drei genannten zusätzlich «Ausgewogenheit», «Glaubwürdigkeit», «Unterhaltsamkeit» und «Gesamtzufriedenheit» zählen, schneiden die Radioprogramme der SRG am besten ab: mit der Note 3,9 auf einer Skala von 1 bis 5.

Interessant ist auch, dass die privaten Lokalradios im Urteil des Publikums den Fernsehsendern der SRG das Wasser reichen können. Beide Gruppen werden mit einer Gesamtnote von 3,7 gleich gut bewertet. Etwas schlechter weg kommen die privaten Regionalfernsehsender mit einem Notenschnitt von 3,5.

Zoomt man an die einzelnen Kategorien heran, liegen die Vorzüge der SRG-Fernsehsender für die Zuschauer in der «Glaubwürdigkeit» (4,1) und in der «Professionalität» sowie im «Informationsgehalt» (beide 4,0). Der «Unterhaltungswert» wird mit einer Note von 3,3 eher schlecht bewertet und nur wenig besser als jener der privaten Regional-TV-Sender (3,0).

TeleZüri, TeleBärn und ihresgleichen werden vor allem für den «Service public regional» geschätzt. Beim Kriterium «Regionalbezug» haben sie mit der Note 3,9 die Nase klar vor den SRG-Stationen. Bei der Professionalität erreicht das private TV 3,4 Punkte, genauso beim «Informationsgehalt». Kleiner ist der Abstand zu den SRG-Sendern bei der «Ausgewogenheit» (3,4 privat, 3,6 SRG) und der «Glaubwürdigkeit» (3,8 privat, 4,1 SRG).

Beim Radio sieht das Notentableau übers Ganze gesehen ähnlich aus, mit jeweils gleich guten oder leicht besseren Noten als beim Fernsehen. Dies gilt für die öffentlich-rechtlichen ebenso wie für die privaten Angebote. Nur bei der «Unterhaltsamkeit» ist der Vorsprung der Radios auf die TV-Sender markant: Mit der Note 3,8 liegen die SRG-Radios deutlich vor dem SRG-TV (3,3) und mit ebenfalls 3,8 die privaten Radios deutlich vor den Regionalfernsehen (3,0).

Die Ergebnisse basieren auf einer Telefonbefragung von Demoscope im Frühjahr 2016 mit 3680 Personen in allen Regionen der Schweiz. Die vom Bakom beauftragte und am Dienstag veröffentlichte Studie wurde vom Institut für angewandte Kommunikationsforschung (Iakom) entwickelt.