Ein seit langem intern diskutierter Schritt bei der TX Group wird vollzogen: Die tägliche Printausgabe «20 Minuten» wird Ende 2025 eingestellt.
«Aufgrund der Neuausrichtung werden auch strukturelle Anpassungen vorgenommen, die – vorbehältlich der Ergebnisse des Konsultationsverfahrens – zu einem Abbau von bis zu 80 Vollzeitstellen führen», teilte der Verlag «20 Minuten» am Dienstagmorgen mit.
Im Zentrum der neuen Organisation stehen eine nationale Redaktion für die Deutsch- und Westschweiz. Die zurzeit separat geführten Redaktionen in der Deutsch- und Westschweiz werden mit den Standorten Lausanne, Bern und Zürich zusammengeführt.
Die Auflösung der Regionalbüros in Basel, Genf, Luzern und St. Gallen sei für Ende Jahr geplant.
Ein zentraler Bestandteil der Berichterstattung seien weiterhin die regionalen News. Désirée Pomper, die zurzeit die Publizistik in der Deutschschweiz verantwortet, übernimmt per 1. September 2025 die publizistische Gesamtleitung von «20 Minuten» und «20 minutes».
Philippe Favre wiederum, seit der Gründung 2006 Chefredaktor von «20 minutes», wird Directeur Romandie. Favre führt den Standort Lausanne.
Dazu gehören die Geschäftsaktivitäten in der Westschweiz sowie die operative Zusammenarbeit mit dem Joint Venture L’essentiel in Luxemburg. «Zudem wird künftig die Romandie in der nationalen Chefredaktion vertreten sein», schreibt der Verlag zur Umstrukturierung.
Diese Auslandsbeteiligung in Luxemburg führt aber ihr Print- und Onlineangebot unverändert weiter.
Im Tessin, wo der Verlag «20 Minuten» in einem Joint Venture «20 minuti» herausgibt, wird ebenfalls per Ende Jahr eingestellt. «Die Aktivitäten im Tessin konzentrieren sich auf das Newsportal Tio/20 minuti.»
Für das von Grund auf aufgebaute Boxen-Distributionsnetz werde eine weiterführende Nutzung geprüft. Der Verlag spricht von «einer möglichen Print-Innovation mit neuem Erscheinungsrhythmus, die sich an der modernen Mediennutzung der Pendlerinnen und Pendler orientiert».
CEO des Verlages 20 Minuten bleibt weiterhin Bernhard Brechbühl.
Auf der Vermarktungsseite ist «20 Minuten» seit dem 1. Januar diesen Jahres wieder in der Eigenvermarktung, nachdem die zur TX-Group gehörende Goldbach die Medien-Produkte am Markt verkauft hatte.
«Um im Digitalgeschäft die Führungsposition im Nutzermarkt weiter zu stärken und das Potenzial im anspruchsvollen digitalen Werbemarkt auszuschöpfen, werden substanzielle Mittel in die Weiterentwicklung des Produkts, der Marken der 20 Minuten Gruppe sowie in innovative kommerzielle Angebote und Umfelder investiert», schreibt der Verlag über die weitere digitale Transformation.