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Mittwoch
09.11.2016

Medien / Publizistik

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Die Schweizer Medienlandschaft ist sich einig: Der Wahlsieg von Donald Trump zum 45. US-Präsidenten ist eine Sensation. In ersten Analysen werden die Stimmen einer weissen, wenig gebildeten Mittel- und Unterschicht als ausschlaggebend bezeichnet. Trump selber stimmte in seiner Antrittsrede in New York hingegen nach einem hart geführten Wahlkampf versöhnliche Töne an.

In der «Neuen Zürcher Zeitung» schreibt Peter Winkler von der «Rache der Vergessenen» und Ivo Mijnssen titelt sogar: «Der Aufstand der Abgehängten».  Die Autoren sind sich einig, dass eine weisse, männliche und tendenziell wenig gebildete Unter- und Mittelschicht Trump den Sieg bescherten. So auch Martin Kilian im «Tagesanzeiger», der Trumps Anhänger auf dem Land und in den Klein- und Vorstädten ansiedelt oder Renzo Ruf, der in der AZ den «Aufstand des ländlichen Amerikas» betitelt.

Für «Blick»-Blattmacher Thomas Ley ist Trumps Wahl «nicht nur ein Unfall», wie er schreibt. Er zeichnet ein Bild eines untragbaren Präsidenten, indem er Donald Trump als «hemmungslosen Populisten» und «rachsüchtigen Mann» bezeichnet. «Nun ist diese Witzfigur Präsident», schreibt er weiter. Eine Teilverantwortung sieht er dabei bei den US-Medien, die ihn nicht ernst genommen hätten. Auch Martin Kilian nimmt die amerikanischen Medien in die Pflicht. Sie hätten Trump «vom ersten Tag seiner Kandidatur an unterschätzt».

Während die Schweizer Medien befürchten, dass die USA und somit auch die gesamte westliche Welt auf den Kopf gestellt werden könnte, zeigte sich Donald Trump in seiner Antrittsrede von einer anderen Seite. Er verzichtete darauf, in Richtung Hillary Clinton zu schiessen und zollte seiner Rivalin Respekt für den hart geführten Wahlkampf.

Zudem versprach Trump, die verkommenen Infrastrukturen in den USA wieder auf Vordermann zu bringen, also neben den Strassen auch Schulen und Spitäler. Er wolle allen Amerikanern die Möglichkeit geben, ihr Potential zu verwirklichen. Und im Verhältnis zu ausländischen Menschen und Nationen strebe er nach «Partnerschaft, nicht Konflikt». Am Ende versprach er, die USA nicht zu enttäuschen. «Ich liebe dieses Land».