Die Konsumentensendung «Kassensturz» des Schweizer Fernsehens (SRF) hat in einer Ausgabe im September SVP-Bashing betrieben.
Ein paar Wochen vor den eidgenössischen Wahlen hat die Redaktion fünf Vorlagen im Nationalrat unter die Lupe genommen und eine Rangliste zu den konsumentenfreundlichsten Parteien erarbeitet. Titel: «Parteien im Konsumenten-Check: Diese fallen durch».
Am schlechtesten weggekommen ist die SVP in dieser «Kassensturz»-Rangliste. Die Schweizerische Volkspartei stimme seit Jahren gegen die Interessen der Konsumenten.
Darauf haben sich die beiden SVP-Nationalräte Natalie Rickli und Gregor Rutz bei SRG-Ombudsmann Achille Casanova wegen der Verletzung des Vielfalts- und des Sachgerechtigkeitsgebots beschwert.
Auch die Ombudsstelle befand die Berichterstattung «als einseitig und unausgewogen» und erkannte «verschiedene Ungenauigkeiten». Die Gegner der konsumentenfreundlichen Vorlagen würden mit negativen Bemerkungen versehen, die Befürworter hingegen positiv gewürdigt. Die Sendung sei auf die SVP fokussiert gewesen.
Die Ombudsstelle zitierte eine Passage, in der die Sprecherin im Off die Aussagen des Zuger SVP-Nationalrats Thomas Aeschi, die SVP betreibe konsumentenfreundliche Politik, so kommentierte: «Von wegen konsumentenfreundlich! Tatsache ist: Bei Abstimmungen im Interesse von Konsumenten stimmte die SVP seit Jahren dagegen.»
Am Ende der Sendung setzte Moderator Ueli Schmezer noch einen oben drauf mit der Aussage, dass die Konsumenten es in der Hand hätten, die richtigen Politiker zu wählen. Für Achille Casanova ist das noch gravierender als die inakzeptable Off-Aussage, denn damit habe der Moderator den «Schritt von einer Wahlhilfe zu einer Wahlempfehlung eindeutig vollzogen».
Mitte September war das im Hinblick auf die eidgenössischen Wahlen «als besonders schwerwiegend zu werten».