Durch die Schliessung der Papierfabrik Utzenstorf droht 200 Angestellten die Entlassung. Gegenüber dem Klein Report nimmt Geschäftsführer Alain Probst Stellung zur Zukunft seiner Mitarbeiter und der Papierbranche in der Schweiz im Allgemeinen.
«Unser Personal wurde am Montagabend über die Schliessung des Unternehmens informiert. Die meisten reagierten traurig, aber gefasst», beschreibt Probst die Stimmung. So habe man die Belegschaft regelmässig über die Situation der Fabrik informiert, «die Nachricht des Verkaufs kam aber für fast alle überraschend», so der CEO weiter.
Zwar würden aus dem Verkaufserlös der Fabrik an die Perlen Papier AG genügend Mittel bereit stehen, um einen Sozialplan für die von einer allfälligen Massenentlassung betroffenen 200 Mitarbeitenden zu finanzieren. Noch hoffe er aber, dass für die meisten der Angestellten ein neuer Job gefunden werden könne: «Wir werden sie auf jeden Fall dabei unterstützen.»
Ebenfalls vom Aus der Papierfabrik betroffen sind die Kunden des Unternehmens. Dazu gehören verschiedene Handelshäuser, Retailer, Druckerein und Verlage – unter anderem die NZZ-Mediengruppe, Ringier und Tamedia. Diese seien am Dienstagmorgen um 7.00 Uhr über die Schliessung informiert worden, sagt der Geschäftsführer der Papierfabrik.
Vom Klein Report separat dazu angeschrieben, gaben Ringier und Tamedia Wort für Wort die selbe Antwort. So schrieben die beiden Medienkonzerne: «Wir bedauern sehr, dass die Papierfabrik Utzenstorf auf Ende 2017 ihre Produktion einstellen wird. Die Papierfabrik Utzenstorf war ein stets verlässlicher Partner, mit dem wir eine gute und langjährige Zusammenarbeit pflegten. Gerne hätten wir das Zeitungspapier weiterhin von Utzenstorf bezogen.»
Bis Ende Jahr seien die Papierlieferungen durch Utzenstorf in den geplanten Mengen gesichert. Und auch ab 2018 werde weiterhin genügend Zeitungspapier verfügbar sein. «Bei wem wir dieses zukünftig beziehen, werden wir in den kommenden Monaten prüfen», schreiben Ringier und Tamedia unisono. Die NZZ-Mediengruppe schreibt auf Anfrage des Klein Reports, dass man sich zu laufenden Verträgen und Verhandlungen «grundsätzlich nicht äussern» wolle.
Etwas auskunftsfreudiger zeigt sich da schon CEO Alain Probst. Auf die Frage, ob die bisherigen Kunden zukünftig von der Perlen Papier AG beliefert werden, antwortet er: «Das ist Gegenstand der Verhandlungen, die voraussichtlich im Herbst starten werden.»