22 Beanstandungen landeten im letzten Jahr im Briefkasten der Ombudsstelle der privaten Radio- und Fernsehveranstalter der Deutschschweiz. Eine leichte Zunahme gegenüber 2019, als nur 14 Mal reklamiert wurde.
Schön gleichmässig verteilten sich die Beanstandungen 2020 über die private TV- und Radio-Landschaft der Deutschschweiz. Viele Sender bekamen ein wenig Fett ab. Für keinen aber gabs mehr als eine Beanstandung, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Jahresbericht von Ombudsmann Oliver Sidler hervorgeht.
Nur zwei Sender ragen heraus. Drei Reklamationen kassierte Telebasel. Der Veranstalter war im April 2020 mit einer Ausgabe seiner «Talk»-Sendung in die Kritik geraten. Der damalige Senderchef Michael Bornhäusser hatte sich den MCH-Group-CEO Ueli Vischer vorgeknöpft und ihn kaum zu Wort kommen lassen.
Und zweifach wurde das Luzerner Radio 3fach beanstandet. Es hatte im letzten Frühling mit einem Corona-Selbstgefährder-Video von sich reden gemacht. Vor laufender Kamera Türklinken zu lecken, fanden einige User dann doch ein bisschen zu viel des Guten.
Zu den Beanstandungen hinzu kamen noch 22 «allgemeine Anfragen». Dabei ging es unter anderem um eine «als Dauerwerbe-Sendung deklarierte Quizsendung mit Teilnahmemöglichkeiten über kostenpflichtige Telefonnummern».
Ein paar Zuschauer sollen aber auch konkrete Änderungsvorschläge für die Sendungen «Bachelor» und «Bauer, ledig, sucht» gemacht haben, wie dem Bericht weiter zu entnehmen ist.
Darüber, was die aufmerksamen Zuschauer genau anregten, schweigt sich Ombudsmann Sidler leider aus. Ebenso darüber, wie die Anregungen bei den Sendungsverantwortlichen von 3+ angekommen sind.