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Donnerstag
16.03.2023

Medien / Publizistik

Dass ein Vergleich der Geschäftszahlen mit dem von Corona-Massnahmen geplagten Jahr 2021 hinkt, erwähnt die NZZ mit keinem Wort. (Bild © NZZ)

Dass ein Vergleich der Geschäftszahlen mit dem von Corona-Massnahmen geplagten Jahr 2021 hinkt, erwähnt die NZZ mit keinem Wort. (Bild © NZZ)

Die «Neue Zürcher Zeitung» hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von 247,1 Millionen Franken erwirtschaftet, das sind 3 Prozent mehr als im Vorjahr. 

Die Zahl der zahlenden Abonnentinnen und Abonnenten erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 2 Prozent, wobei das Wachstum primär aus dem Digitalgeschäft stammt. So stieg die Zahl der Digital-Abos um 12,5 Prozent.

«Die Erschliessung neuer Zielgruppen über neue digitale Produkte und Zusatzangebote sowie weitere Initiativen als Teil der langfristig orientierten Strategie der NZZ mit Fokus auf Qualitätsjournalismus schlagen sich auch auf der Umsatzseite nieder und führten zu einem um 1,2 Millionen Franken höheren Lesermarktumsatz», kommentierte der Verlag am Mittwoch seine Zahlen.

Zur Einordnung des Umsatz-Plus muss man natürlich das pandemiegeplagte Vergleichsjahr 2021 in Rechnung stellen. So profitierte zum Beispiel das Konferenzgeschäft (NZZ Connect), das hinter dem Swiss Economic Forum und dem neu lancierten Nachhaltigkeitsforum Sustainable Switzerland steht, besonders stark von der Aufhebung der Corona-Massnahmen im März 2022.

Gemächlicher war die Dynamik denn auch im Werbemarkt. Hier wurde mit 77,3 Millionen Franken fast genauso viel umgesetzt wie im Geschäftsjahr 2021. Während der Ertrag im Werbemarkt Print einmal mehr zurückging, gabs im digitalen Werbemarkt eine leichte Zunahme. Die Erträge aus dem digitalen Werbemarkt übersteigen die Umsätze aus dem klassischen Inseratemarkt inzwischen «deutlich», hiess es weiter.

Bei den Beteiligungen verzeichnete die Architektur- und Design-Community DAAily platforms einen rückläufigen Umsatz. Audienzz konnte den Umsatz dagegen steigern.

Der Digital-Advertising-Anbieter hat per Mai 2022 das Portfolio des Online-Vermarkters Romandie Network sowie dessen Standort in der Westschweiz übernommen, wie der Klein Report berichtete.

«In den Segmenten NZZ Kern und Beteiligungen wurde ein Ebit von 19,1 Millionen Franken erwirtschaftet. Allein im Segment NZZ Kern entspricht dies 67 Prozent oder 6,8 Millionen Franken mehr als im Vorjahr und markiert einen neuen 10-Jahres-Höchstwert», heisst es in der Mitteilung weiter, ohne auf die Schwierigkeiten eines Vergleichs mit dem Corona-Vorjahr aufmerksam zu machen.

Alle Segmente zusammen erwirtschafteten ein operatives Ergebnis (Ebit) von 30,2 Millionen Franken, welches 25 Prozent oder 6,0 Millionen Franken über Vorjahr liegt. 

Berücksichtigt man die Finanzergebnisse an den Kapitalmärkten, die gegenüber 2021 gesunken sind, und zieht die Ertragssteuern ab, resultiert unter dem Strich mit 26,0 Millionen Franken das Ergebnis aus «ordentlicher Geschäftstätigkeit». Diese lag 14 Prozent oder 3,1 Millionen Franken über dem Corona-Jahr 2021.

«Die Neuordnung der Beteiligung an CH Media (Verkauf von 15 Prozent des Aktienkapitals der NZZ an AZ Medien 2023) führt zu einer technischen Anpassung im ausserordentlichen Ergebnis, die jedoch keinerlei Einfluss auf die Liquidität und das Eigenkapital hat, sodass wie im Vorjahr ein Eigenfinanzierungsgrad von komfortablen 75 Prozent resultiert.»

Die Aktionäre wird’s freuen: «Aufgrund des guten Konzernergebnisses aus ordentlicher Geschäftstätigkeit beantragt der Verwaltungsrat der NZZ der Generalversammlung eine ordentliche Dividende von 200 Franken und zusätzlich eine Sonderdividende aufgrund der Neuordnung der Beteiligungsverhältnisse an CH Media von 400 Franken pro Aktie», heisst es weiter von der Zürcher Falkenstrasse.