Geht es nach dem Willen des Verwaltungsrats der RMH Regionalmedien AG, soll die Gesellschaft in der NZZ Regionalmedien AG aufgehen. Die RMH-Minderheitsaktionäre sollen ausgeschlossen werden.
Die RMH Regionalmedien AG war aus den beiden NZZ-Töchtern LZ Medien Holding AG und der Tagblatt Medien Holding AG hervorgegangen. Heute halten die RMH Regionalmedien laut Medienmonitor Schweiz neben der 50-Prozent-Beteiligung an CH Media weiterhin die Tele 1 AG und die TVO AG.
Die NZZ ist mit 97 Prozent an der RMH Regionalmedien AG beteiligt. Das ist dem Medienhaus zu wenig.
Der von NZZ-CEO Felix Graf präsidierte Verwaltungsrat der RMH Regionalmedien wird an der Generalversammlung vom 25. Mai beantragt, dass das Unternehmen mit der NZZ Regionalmedien AG fusioniert wird.
Die RMH-Aktionäre, welche die dreiprozentige Minderheit halten, sollen keine Anteile an der übernehmenden Gesellschaft bekommen, sondern in Bar abgefunden werden. Pro RMH-Aktie gibt’s 245 Franken, gemäss einer «unabhängigen und fairen Bewertung».
Laut offizieller Darstellung soll durch die RMH-Übernahme die Aktienstruktur vereinfacht und «grössere Handlungsfreiheit in herausfordernden Zeiten» kreiert werden. Die RMH Regionalmedien AG als selbstständige Gesellschaft mit Minderheitsaktionären aufrechtzuerhalten, habe zu «unverhältnismässigen Aufwänden» geführt, heisst es weiter.
Die meisten RMH-Minderheitsaktionäre hatten sich ursprünglich bei einem der regionalen Medienhäuser in der Ost- und Zentralschweiz engagiert.
«Der ursprüngliche direkte Bezug zu den regionalen Medien hat sich durch den strukturellen Wandel der letzten Jahre weitgehend aufgelöst», schreibt die NZZ-Gruppe wie zum Trost für die Anteilseigner, die nun ausgeschlossen werden sollen.