Umsatz und Gewinn der NZZ-Mediengruppe sind im ersten Halbjahr um 46 Prozent auf 110,3 Millionen respektive um 17 Prozent auf 9,4 Millionen Franken geschrumpft. Die Vergleichswerte aus dem Vorjahr liegen bei 203 Millionen Umsatz und 11,3 Millionen Gewinn.
«Der Umsatzvergleich mit dem Vorjahr hat keine Aussagekraft», kommentierte der Verlag am Dienstag die Zahlen. Im Geschäftsjahr 2018 wurden die Regionalmedien der NZZ-Gruppe in das Joint Venture CH Media ausgelagert. Die ehemaligen Regionalgesellschaften, die zuvor vollkonsolidiert wurden, fliessen seit Oktober 2018 nach der Equity-Methode in die Konzernrechnung ein.
Bereinigt um diese «Konsolidierungsänderung und nicht weitergeführte Geschäftsbereiche» weist die NZZ-Mediengruppe ein Umsatzplus von 2 Prozent aus. Dabei konnte der Ertrag im Nutzermarkt um 2 Prozent gesteigert werden, was von der NZZ-Gruppe vor allem auf eine «Zunahme der Anzahl zahlender Kunden um 5 Prozent seit Juli 2018» zurückgeführt wird.
Der Werbemarktumsatz nahm mit einem Minus von 2 Prozent «erwartungsgemäss weiter ab», wird im Aktionärsbrief ausgeführt. Der Print-Werbemarkt war um 3 Prozent erneut rückläufig, wobei im Vorjahr der Konkurs der Publicitas auf die Zahlen drückte.
Das Betriebsergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) reduzierte sich um 4,4 Millionen auf 8,2 Millionen Franken. «Eine adjustierte Betrachtung ergibt, dass sich das Kerngeschäft im operativen Ergebnis stabil entwickelt», schreibt die NZZ, ohne weiter ins Detail zu gehen oder aussagekräftige Zahlen zu präsentieren.
Deutlich über dem Vorjahr liegt das Finanzergebnis. «Dank einer stark positiven Wertschriftenperformance» beträgt dieses 2,2 Millionen Franken, was einem Plus von 196 Prozent entspricht.
«Konsequentes Kostenmanagement» sowie die «Umsetzung von Effizienzsteigerungsmassnahmen» blieben auch im zweiten Halbjahr notwendig, heisst es vom Unternehmen, das von CEO Felix Graf geführt wird.
Das anteilige Ergebnis am Joint Venture CH Media betrug im ersten Halbjahr 2,9 Millionen Franken. «Dabei wurde in einem sehr schwierigen Marktumfeld mit substanziellen Umsatzrückgängen im Werbemarkt Print und TV Lokal sowie im Druck ein Umsatz von 218,0 Millionen Franken erwirtschaftet. Zudem ist die Kostenseite weiterhin durch die Integrationsaufwendungen geprägt», wird im Aktionärsbrief erklärt.
Die operativen Ergebnisse Ebitda und Ebit von 16,9 respektive 6,8 Millionen Franken von CH Media «liegen noch unter den Erwartungen und zeigen zugleich, wie wichtig das Gemeinschaftsunternehmen sowie die Realisierung der Synergien für die Weiterentwicklung der Regionalmedien ist».
Ein Blick auf die Bilanz der NZZ-Gruppe zeigt ein Minus bei der Bilanzsumme um 14,4 Millionen im ersten Halbjahr auf 334,9 Millionen Franken. Dazu wird im Aktionärsbrief erläutert: «Die Abnahme des Fremdkapitals von 6,9 Millionen ist im Wesentlichen durch den Carve-out des regionalen Werbemarktverkaufs per 1.1.19 von der NZZ Media Solutions zur CH Media begründet.»
Weiter steht dort: «Das Eigenkapital inklusive Minderheitsanteile verzeichnete im ersten Semester eine Abnahme um 7,5 Millionen Franken. Dies erklärt sich mit den Dividendenausschüttungen sowie Goodwill-Verrechnungen und tieferen Minderheitsanteilen im Zusammenhang mit den Anteilszukäufen am Zurich Film Festival.»