Die «No Billag»-Initiative wird schon Monate vor dem Urnengang in den Medien «überdurchschnittlich stark» beachtet, wie im neuen Abstimmungsmonitor der Uni Zürich steht. Schärfer als die Medien selber kritisieren die zitierten Akteure die Vorlage.
Fast sechsmal mehr wurde über «No Billag» bisher berichtet als seinerzeit über das neue RTVG. Gegenüber der Frühphase der Kampagne zur «Durchsetzungsinitiative» der SVP bindet die «No Billag»-Initiative sogar ein Fünfzehnfaches an Aufmerksamkeit.
Einen «Sonderfall» sieht daher das Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft (fög) der Universität Zürich in der Vorlage, die am 4. März vors Volk kommt. Mögliche Gründe für dieses frühzeitige Überbelichten sieht der fög-Abstimmungsmonitor im Umstand, dass die Vorlage die Medien, die ihr zu der hohen Präsenz verhelfen, im Kern selber betrifft und dass sie «emotional aufgeladen» werde.
Weiter spiele eine Rolle, dass «sich die Diskussionen auf Social Media und in traditionellen Medien über die Kampagnenführung und die Stimmungslagen wechselseitig verstärken», mutmassen die Autoren.
Von der «Tonalität» her erfahre die Initiative mehr Kritik als Zustimmung, was bei Volksbegehren die Regel sei. Die Ablehnung von «No Billag» komme vor allem daher, weil ein breites Spektrum von Akteuren sich gegen die Initiative ausspreche. Wenn die Medien selber die Vorlage kommentierten, falle die Ablehnung «um einiges schwächer» aus.
Die «Blick»-Titel berichten laut dem am Freitag veröffentlichten Bericht «häufig» und «klar ablehnend», die Titel der AZ Medien «häufig» und «ambivalent». Die SRG-Kanäle berichteten insgesamt «relativ wenig», bei den Zeitungen des Zürcher Tamedia-Konzerns zeige sich keine einheitliche Tendenz.