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Freitag
15.04.2022

TV / Radio

Der Zentralsekretär ist keine Frontfigur: «Man sollte sich frühzeitig mit der relativen Bedeutungslosigkeit der eigenen Person befassen», sagt Iso Rechsteiner. (Bild zVg)

Der Zentralsekretär ist keine Frontfigur: «Man sollte sich frühzeitig mit der relativen Bedeutungslosigkeit der eigenen Person befassen», sagt Iso Rechsteiner. (Bild zVg)

Still und leise ist Iso Rechsteiner zum Zentralsekretär der SRG gewählt worden. An der Giacomettistrasse in Bern macht er seit letztem November den Job, den zuvor Beat Schneider gemacht hat.

Der Klein Report sprach mit dem neuen Zentralsekretär über Front- und Randfiguren, über seinen Abschied aus der Selbständigkeit und sein neues Amt als helfende Hand des SRG-Verwaltungsrats.

Sie sind neuer Zentralsekretär der SRG. Diese Ernennung scheint an der Öffentlichkeit vorbeigelaufen zu sein. Denn weder auf den SRG-Webseiten noch proaktiv in einem Aussand ist darüber informiert worden. Was hat Sie bewogen, zurück zu Ihrer ehemaligen Arbeitsstätte zu gehen?
Iso Rechsteiner: «Vorneweg: Die Funktion des Zentralsekretärs ist eine Stabstelle und nicht wirklich von öffentlicher Relevanz. Daher erfolgte eine zurückhaltende Kommunikation. Der Zentralsekretär der SRG ist keine Frontfigur, sondern eher ein ‚Sideman‘. Der Zentralsekretär ist der Sekretär des Verwaltungsrats.»

Wie sind Sie zu dem neuen Job gekommen?
Rechsteiner: «Ich habe in den letzten sieben Jahren im Rahmen meiner selbständigen Tätigkeit als Kommunikationsberater immer wieder mit Verwaltungsräten und Führungspersonen – auch aus der Medienbranche – gearbeitet. In diesem Kontext haben sich auch wieder Schnittstellen zur SRG ergeben. Als die Stelle des Zentralsekretärs ausgeschrieben war, habe ich mich dem Auswahlverfahren gestellt. Der Abschied aus der Selbständigkeit ist mir aber nicht nur leichtgefallen. Die Kommunikationsplan AG, die ich mit aufgebaut habe, ist ein tolles und erfolgreiches Unternehmen im Bereich der strategischen und politischen Kommunikation, das eine breite Kundenbasis hat und sich in kurzer Zeit am Markt bestens etablieren konnte. Meine ehemaligen Kollegen machen einen ausgezeichneten Job. Und ich bin ihnen immer noch verbunden.»

Wie Sie dem Klein Report gesagt haben, sind Sie bereits seit letztem November an der Giacomettistrasse 1 in Bern. Ist die Stelle des Zentralsekretärs eine neu geschaffene Position?
Rechsteiner: «Nein. Die Position des Sekretärs des Verwaltungsrats gab es schon immer. Der Vorgänger Beat Schneider ist in den Ruhestand getreten.»

Was sind Ihre Aufgaben?
Iso Rechsteiner: «Das Zentralsekretariat ist die Stabstelle des Verwaltungsrats und ein Dienstleistungszentrum. Nebst administrativen und logistischen Aufgaben bin ich auch die rechte – oder wahlweise linke – Hand des Verwaltungsratspräsidenten und der Mitglieder des Verwaltungsrats.»

Hat sich für andere Personen rund um die SRG-Spitze durch Ihr Engagement etwas geändert, gab es Abgänge oder Stellenveränderungen?
Rechsteiner: «Nein, überhaupt nicht. Es gab keine Abgänge oder Veränderungen.»

Sie waren ja vor Ihrem Kurzengagement in der Privatwirtschaft lange Jahre für die SRG tätig und auch einmal im Gespräch, Radiodirektor zu werden. Ist das der Einstieg für weitere Aufgaben?
Rechsteiner: «Ich war nicht im Gespräch. Ich war 2009/2010 Direktor von Radio DRS, also bis zur Fusion von Radio DRS mit dem damaligen Fernsehen SF zu SRF. Ich hatte die Möglichkeit, sehr früh ‚Karriere‘ zu machen. Heute stehe ich an einem anderen Punkt in meinem Arbeitsleben. Ich bin Dienstleister, wie in der Selbständigkeit auch, und strebe nicht eine höhere oder hierarchische Position beziehungsweise Funktion an. Ohnehin sollte man sich frühzeitig mit der relativen Bedeutungslosigkeit der eigenen Person befassen. Viele Führungskräfte, auch ehemalige, schaffen diesen Schritt nicht oder zu spät. Ich bin da im Reinen mit mir. 

In welchem Zusammenhang steht Ihre neue Position mit der von der SVP angekündigten Initiative «200 Franken sind genug»?
Rechsteiner: «Es gibt keinen Zusammenhang.»

Sie haben sich 2015 selbständig gemacht und sind Partner bei der inhabergeführten Zürcher Agentur Kommunikationsplan geworden. Sind Sie komplett aus der Agentur ausgeschieden, und hat Michael Surber als Nachfolger alle Ihre Mandate übernommen?

Rechsteiner: «Ich habe meine Firmenanteile in bestem Einvernehmen an meine drei Partner der Kommunikationsplan AG zurückgegeben. Ich habe keine Beteiligung mehr.»

Sie waren ja auch Mediensprecher/Kommunikationsbeauftragter von Keystone-SDA. Wer übernimmt diese Aufgabe, und was ändert sich?
Rechsteiner: «Ich möchte Sie bitten, diese Frage mit Keystone-SDA direkt zu klären.»