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Sonntag
11.07.2021

Medien / Publizistik

«20 Minuten» zählte im Juni über 3,5 Millionen «Visits per Day». (© Mediapulse)

«20 Minuten» zählte im Juni über 3,5 Millionen «Visits per Day». (© Mediapulse)

Ein Jahr brauchte Mediapulse, um die neue Onlineforschung aufzugleisen. Nun liegen die ersten Nutzungsdaten auf dem Tisch.

Für die langfristigen Datenreihen bedeutet dies: zurück auf Null. Denn durch die Änderung der Methodik sind die neuen Daten nicht mehr vergleichbar mit den Daten, wie sie bisher Net-Metrix erhoben hatte.

«Obwohl Mediapulse ‚Online Content Traffic Data‘ analog ‚Net Metrix Audit‘ auf der Tagging-Technologie beruht, setzt Mediapulse sowohl auf andere Kennwerte als auch auf eigene Standards der Qualitätskontrolle», sagte Vanessa Junod, Partner Relations Manager, auf Nachfrage des Klein Reports.

Trotz des methodischen Paradigmenwechsels: Die Struktur des Online-Nutzermarktes präsentiert sich in den groben Zügen verändert. 

So heisst der Klick-König der Schweiz nach wie vor «20 Minuten», dies mit über 3,5 Millionen «Visits per Day». Der zweitplatzierte «Blick» kommt auf 2,5 Millionen, gefolgt von «20 Minutes» in der Romandie (960'000 Visits per Day), «Watson» bei den Jungen (505'000 Visits) und dem «Tages-Anzeiger» (471'000 Visits).

Auf Rängen 8 und 9 folgen mit homgate.ch und Doodle die ersten beiden nicht-journalistischen Angebote, alle beide gehören bekanntlich zur TX Group.

In den Juni-Daten gibt es ein paar auffällige Abwesenheiten. So sucht man srf.ch oder die «Neue Zürcher Zeitung» vergeblich. «Aufgrund des unterschiedlichen Fortschritts bei den Tagging-Arbeiten sind zum ersten Publikationstermin noch nicht alle Medienhäuser mit dabei», so Vanessa Junod weiter zum Klein Report.

«Die zwei erwähnten Medienhäuser arbeiten daran und werden dann publiziert.» Ein «Grossteil» der Online-Publisher habe sich dazu entschieden, an der neuen Online-Forschung mitzumachen. Doch den Fortschritt einzelner Publisher bei den Tagging-Arbeiten könne Mediapulse nur bedingt beeinflussen.

Beim Tagging wird die Forschungsorganisation unterstützt von den Partnern Kantar und Comscore.

Mediapulse verspricht mit ihrem Forschungsdesign «basierend auf einer rein technischen Messung die Online-Nutzung von Websites und Apps auszuweisen». Die dabei eingesetzte Tagging-Technologie sei State of the Art. Dabei werden nur die User-Events erfasst, nicht aber automatisch geladene Inhalte wie Sport-Ticker.

Die neuen User-Daten sind erst der erste Schritt. Die «Online Content Audience Data», das eigentliche Kernstück der Forschung, will Mediapulse im Februar 2022 veröffentlichen. Gemäss Vanessa Junod ist Mediapulse hier «nach Plan unterwegs».