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Mittwoch
27.09.2023

TV / Radio

Nach Doku zu Züchtigungen: Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest (Esaf) hält an seinem Königspartner Läderach fest. (Bild zVg)

Nach Doku zu Züchtigungen: Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest (Esaf) hält an seinem Königspartner Läderach fest. (Bild zVg)

Am letzten Donnerstag hat eine DOK-Sendung von SRF zu evangelikalen Züchtigungen in einer Privatschule in Kaltbrunn für Wirbel gesorgt. Daraufhin hat das Zurich Film Festival, das zur NZZ-Gruppe gehört, das Sponsoring mit dem Läderach Chocolatier abrupt beendet.

Anders reagiert das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (Esaf): «Auch die Geschäftsleitung des Esaf 2025 Glarnerland+ zeigt sich betroffen und spricht den mutmasslichen Opfern ihr tiefes Mitgefühl aus», schreiben die Organisatoren am Dienstag.

Nach «zahlreichen Gesprächen» habe die Geschäftsleitung entschieden, dass das Älplerfest und Läderach Chocolatier «weiterhin gemeinsame Wege gehen». Der Schoko-König mit Hauptsitz im Glarner Ennenda unterstützt das nächste «Eidgenössische» als sogenannter Königspartner.

Johannes Läderach, seit 2018 Unternehmensleiter der dritten Generation, distanzierte sich öffentlich von den in der Dokumentation aufgezeigten Zuständen: «Diese haben auch mich äusserst betroffen gemacht. Ich persönlich wie auch die Unternehmung Läderach Chocolatier Suisse lehnen Gewalt in jeder Form ab. Zudem haben wir mit der fraglichen Kirche nichts mehr zu tun.»

Schliesslich war es Johannes Läderach als Privatperson, der seinerzeit die unabhängige Untersuchung zu den Vorkommnissen an der Christlichen Schule Linth initiiert und vorangetrieben habe, schreiben die Schwingfest-Veranstalter weiter. Die Ergebnisse seien 2022 veröffentlicht und «transparent kommuniziert» worden.

Als CEO und Verwaltungsratspräsident von Läderach Chocolatier Suisse hat Johannes Läderach eine Unternehmens-Charta eingeführt. In dieser ist zum Beispiel festgehalten, dass Läderach Chocolatier Suisse «Diversität und Inklusion» grosschreibe. Auch hat Läderach eine Ombudsstelle eingerichtet, an die sich Menschen wenden können, die Diskriminierungen beobachten.

«In Kenntnisnahme und Würdigung all dieser Bestrebungen ist das Esaf 2025 Glarnerland+ der Überzeugung, dass nicht die nun aktive Generation für die Vergehen der Elterngeneration verantwortlich gemacht werden darf, sondern an den heutigen Leistungen sowie den Leistungen der 1’800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gemessen wird», schreiben die ESAF-Verantwortlichen weiter.

Läderach Chocolatier Suisse ist einer der grössten Arbeitgeber im Glarnerland, wo das Eidgenössische 2025 an verschiedenen Standorten über die Bühne gehen wird.