«Danke an alle Hörer, wir sind 1,2 Millionen», schreibt die interaktive Streaming-Plattform My105 am Mittwochabend in einer Rundmail an alle Adressaten und bedankt sich für die ersten Top-Hörerzahlen, die nicht via Mediapulse, sondern von der Luzerner Blue Eyes Marketing ermittelt wurden.
«Die Radiocontrol-Uhr ist nicht mehr geeignet, den heutigen Radiokonsum richtig abzubilden, da gerade junge Menschen primär via Kopfhörer Musik hören», sagt Giuseppe Scaglione dem Klein Report. «Die Uhr ist auch nicht besonders sexy. Junge Leute erreicht man damit nicht. Die konkreten Streaming-Zahlen werden in Zukunft als Währung für die Werbeindustrie sicher noch bedeutender werden.»
Seit dem 27. August sendet der Hauptchannel von My105 auch über DAB+ in weiten Teilen der Deutschschweiz, wobei gemäss Scaglione auch die Aufschaltung der sieben anderen Channels denkbar wäre: «Das ist eine Kostenfrage und wir wollten erst mal Erfahrungen sammeln», fährt der Radiomann weiter. «Es wird sich zeigen, ob wir weitere Channels auf DAB+ bringen werden. Denn das Streaming ist gerade so wichtig. Denn dort ist man sozusagen in der Hosentasche der jungen Leute.»
Viele Besucher seien gemäss Scaglione am diesjährigen Swiss Radio Day überrascht gewesen, dass man per UKW-Radio nurmehr 50 Prozent der Gesamthörerschaft erreiche: «Der Rest verteilt sich auf rund 25 Prozent DAB+ und 25 Prozent Streaming», führt er weiter aus. «My105 ist in beiden Segmenten vertreten. Im 2020 wird UKW offiziell abgestellt. Mehrere Insider gehen jedoch von einem früheren Datum aus.»
Am Freitag feiert Scaglione im Zürcher Club Aura die erste «Mashup»-Night. Sich mit solchen Partyformaten laufend neu zu erfinden, sei matchentscheidend: «Die Hörerschaft merkt sich solche Lancierungsparties und Partyserien. Neue Ideen waren schon immer unser Kapital. Und dies kann man uns nicht wegnehmen.»
