Der für alle Opfer dieser Welt inszenierende Milo Rau hat in seiner Position als Intendant der Wiener Festwochen schon den ersten Skandal produziert.
Der St. Galler Rau ist DER Mann der Kunstszene. Es ist hier zu wenig Platz, um all seine Positionen aufzulisten: Theatermacher (IIPM), Autor (Ex-Kolumnist «SonntagsZeitung»), Medienstar (SRF-«Literaturclub»).
Milo Raus Inszenierungen sind legendär; übrig bleiben von den Spektakeln weder Orte, Schauspielende noch Inhalte, dafür Milo Rau.
Dies wird auch bei den Wiener Festwochen nicht anders sein; der aktuelle Skandal trägt seine Handschrift. Milo Rau wollte «Kunstposition und Boykott» und «Spannungen» in den von ihm definierten «utopischen Raum» in die Wiener Festwochen bringen. Dies tat er indessen ohne die Rechnung der Beteiligten.
Milo Rau lud Teodor Currentzis und das SWR Symphonieorchester ein. Er lud auch die ukrainische Dirigentin Oksana Lyniv ein. Currentzis sagt zum Überfall der Russen auf die Ukraine kein Wort.
Als die Stardirigentin Oksana Lyniv und mit ihr viele ukrainische Musizierende realisierten, bei wem, mit wem und für wen sie die Wiener Festwochen bespielen sollten, verzichteten Musizierende und Dirigentin dankend.
Die Wiener Festwochen zogen in der Folge die Handbremse und luden auch Teodor Currentzis aus. Gespielt wird nun ein zeitgenössisches Requiem von einem «Schüler des Komponisten Yevhen Stankovych», wie SRF berichtet.
Fazit: Auf dem Rücken der Künstlerinnen und Künstler ist es Milo Rau gelungen, die Wiener Festwochen zu polarisieren. Milo Rau schadet der Eklat nicht, Leidtragende bleiben bei dieser Ego-Show leider die Künstlerinnen und Künstler, nicht zuletzt die aus der eh schon durch den Krieg völlig gebeutelten Ukraine.