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Donnerstag
12.12.2024

TV / Radio

Das alarmierende Misstrauen widerspiegle die Unfähigkeit des Managements, die Mitarbeiter in wichtige Entscheidungen einzubeziehen, sagt die Gewerkschaft SSM... (Bild: zVg / SSM)

Das alarmierende Misstrauen widerspiegle die Unfähigkeit des Managements, die Mitarbeiter in wichtige Entscheidungen einzubeziehen, sagt die Gewerkschaft SSM... (Bild: zVg / SSM)

In einer Vertrauensabstimmung unter den Mitarbeitenden von Radio Télévision Suisse (RTS) hat die Führungsebene ein miserables Ergebnis eingefahren.

Bei der Abstimmung, an der alle Mitarbeitenden teilnehmen konnten, wurden die RTS-Angestellten über ihr Vertrauen in ihr Management befragt. Das Ergebnis ist alarmierend: Mehr als 81 Prozent der Befragten äusserten ihr mangelndes Vertrauen.

«Ein besorgniserregendes Ergebnis, das eine tiefe Krise widerspiegelt», kommentierte die Mediengewerkschaft SSM das Resultat.

Die Gewerkschaft war es auch, die die Abstimmung organisiert hat. Dies im Auftrag der RTS-Mitarbeitenden, die am 2. Dezember auf einer Versammlung beschlossen, die Unternehmensführung einer Vertrauensabstimmung zu unterziehen. 

Die Abstimmung fand online und «streng anonym» statt. Mitmachen konnten alle Mitarbeitenden, «ohne Rücksicht auf Status oder Gewerkschaftszugehörigkeit», betont die Gewerkschaft.

Insgesamt nahmen 605 Personen teil. Auf die Frage «Haben Sie Vertrauen in die RTS-Direktion?» antworteten 81,3 Prozent mit Nein.

«Es offenbart eine erhebliche Kluft zwischen Management und Mitarbeitern. Das Ausmass des Nein zeugt von einem schädlichen Klima innerhalb des RTS, nachdem eine erste Reihe von Einsparungen das Personal hart getroffen hat und während andere Budgetkürzungen bereits geplant sind, insbesondere aufgrund der Senkung der Gebühr ab 2027», so die Gewerkschaft weiter.

Das Misstrauen widerspiegle auch die Unfähigkeit des Managements, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in wichtige Entscheidungen für die Zukunft des Senders einzubeziehen. Und die digitale Transformation erfolge «ohne eine schlüssige Vision oder unter Berücksichtigung der Realitäten vor Ort».

Im Januar soll an einer weiteren Mitarbeiterversammlung entschieden werden, wie mit diesem deutlichen Misstrauensvotum umgegangen werden soll.