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Mittwoch
14.11.2018

TV / Radio

Mediengattungen bei den Über-60-Jährigen

Mediengattungen bei den Über-60-Jährigen

Das ist schon länger bekannt: Die TV-Sender der SRG erreichen vor allem Menschen älteren Jahrganges. Der am Dienstag publizierte «Medienmonitor Schweiz 2017» spricht sogar von einer «massiven Überalterung» des Fernsehpublikums.

Die Überalterung hat aber nicht nur mit der SRG und ihrem Programm zu tun. Das zeigt ein Blick auf den Mediengattungs-Kuchen: Über alle Sprachregionen hinweg ist das Radio bei unter 30-Jährigen mit einer «Meinungsmacht» von 29 Prozent die führende Mediengattung vor Print (28 Prozent) und Online (24 Prozent). TV ist bei den Jüngsten generell das Schlusslicht mit nur 19 Prozent.

Im Publikumsmarkt ab 30 bis 44 Jahren halten sich Radio und TV mit je 29 Prozent die Waage. Am deutlichsten ist die «Überalterung» bei der Altersgruppe 60+ zu sehen: TV ist hier mit 41 Prozent das mit Abstand mächtigste Medium, vor Print mit 26 Prozent, Radio mit 22 Prozent und Online mit nur 11 Prozent.

Und auch bei den konkreten Medienmarken spielt TV für die Jüngsten nur eine Nebenrolle: Mit 45 Prozent Meinungsmacht verfängt am stärksten «20 Minuten». Weit abgeschlagen folgen Radio SRF 3 mit 12 Prozent auf Rang zwei, dann «Blick» (9 Prozent), SRF 1 und Radio Energy (beide 8 Prozent) sowie Radio SRF 1 (7 Prozent).

Beim Medienmarken-Ranking unter den Über-60-Jährigen müsste man von einer «Überalterung der ersten Programme von SRF» reden; sie betrifft das Radio genauso wie das TV. So kommt SRF 1 auf 53 Prozent und Radio SRF 1 auf 49 Prozent Meinungsmacht unter den Senioren. Dahinter kommt mit Abstand «20 Minuten» mit noch 25 Prozent, SRF zwei mit 23 Prozent und die ARD mit 20 Prozent.

Das hat medienpolitische Implikationen. Die direkte Medienförderung ist (noch) ganz auf Radio und TV zentriert. Aus Sicht der Publicom-Autoren, die den «Medienmonitor» im Auftrag des Bakoms erarbeitet haben, stellt die Überalterung des TV-Publikums, die besonders die SRF-1-Programme betrifft, das heutige System «vor grosse Herausforderungen», um zu garantieren, dass die Meinungsbildung in der Schweiz auch über die Generationengrenzen hinweg «ausgewogen» ist.