Die russische Agentur Interfax war schnell und feindesgerichtet: «Ukrainische Spezialdienste» hätten die Nationalistin Darja Dugina, deren Vater Alexander Dugin als ideologisches Sprachrohr Putins funktioniert, auf dem Gewissen.
Beteiligt am Anschlag seien eine Frau und ihre Tochter gewesen, die sich neben Darja Dugina eingemietet hätten und inzwischen nach Estland geflüchtet seien. Die Regierung in Kiew hat sämtliche Beteiligung bestritten, «weil wir kein krimineller Staat sind wie die Russische Föderation, und schon gar kein Terrorstaat».
Darja Dugina wurde am 20. August 2022 in einer Explosion im Auto ihres Vaters getötet. Soviel erfahren wir via SRF, doch mehr erstmal nicht.
Schon während des Tschetschenien-Krieges erschütterten Explosionen die Hauptstadt Moskau. Catherine Belton weist in «Putins Netz» nach, dass diese zur Stärkung der Alleinherrschaft von Putin massiv beigetragen hätten und es bis heute Anzeichen dafür gebe, dass die Explosionen aus machtpolitischen Gründen «hausgemacht» gewesen seien.
Der Klein Report findet es erstaunlich, dass SRF und dessen Experten die überall diskutierte Strategie Putins, mit Terror im eigenen Land die Bevölkerung gegen die Ukraine aufzurüsten, zum Teil nicht rezipiert. So spekulierte Luzia Tschirky auf einen Anschlag der Kriegsgegner durch die «Nationale Republikanische Armee» – laut «Süddeutscher Zeitung» eine unhaltbare These.
Der Klein Report fragt angesichts der Informationslage im Ukraine-Krieg und diversen SRF-Pannen diesbezüglich: Kann es sein, dass das Korrespondenten-Netz in der Russland-Frage bei SRF nicht optimal aufgestellt ist?
