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Montag
21.09.2015

TV / Radio

Jonas Projer (© SRF/Oscar Alessio)

Jonas Projer (© SRF/Oscar Alessio)

Alles nur noch SVP oder was? Insbesondere kleinere Politparteien fühlen sich in der wöchentlichen SRF-Diskussionssendung «Arena» untervertreten. Der BDP-Präsident Martin Landolt will seiner Fraktion am Dienstag gar eine Beschwerde bei der UBI beantragen, wie die «Schweiz am Sonntag» berichtet.

Nach einer ersten Aussprache mit SRG-Generaldirektor Roger de Weck und SRF-Direktor Rudolf Matter im vergangenen Sommer habe sich die Situation gemäss dem BDP-Nationalrat Hans Grunder «verschlimmert». Insbesondere in der «Arena» fühle sich die BDP schlecht vertreten. So sei die Partei seit dem neuen Sendungskonzept noch gar nie berücksichtigt worden.

Auch andere kleinere Parteien üben mit vorgehaltener Hand Kritik: Der GLP-Präsident Martin Bäumle getraue sich «gar nicht, sich öffentlich zu äussern, weil man sonst befürchten muss, geschnitten zu werden». Er vermisst bei der «Arena» die Sensibilität für Milizpolitiker. Von einem Service-public-Sender erwarte er eine grössere Rücksichtnahme.

Der SRF-Chefredaktor Tristan Brenn zeigt sich «überrascht von der vehementen Kritik» und versichtert, dass «wir unser Bestes tun, die Parteienlandschaft der Schweiz so ausgewogen wie möglich darzustellen». Der «Arena»-Modator und -Redaktionsleiter Jonas Projer wird noch deutlicher: «Es trifft nicht zu, dass die BDP in der `Arena` nicht adäquat vertreten sei.» Gemäss Projer versuchten Parteien gelegentlich, die «Arena»-Gästeauswahl «mit Druck und Drohungen» zu beeinflussen: «Dem begegnen wir höflich, aber bestimmt», meint Projer weiter.

Bei einer zufälligen Begegnung des «Schweiz am Sonntag»-Journalisten Othmar von Matt mit SRG-Generaldirektor de Weck auf der Strasse meinte dieser, dass die neue «Arena»-Sendung für ihn nun «sachlicher und lösungsorientierter» sei. Bei einer zunehmend ideologisierten Auseinandersetzung in der Schweizer Politik gebe es nichts Kritischeres als Fakten und Faktenchecks: «Ideologen hassen Fakten», meint ausgerechnet de Weck.