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Sonntag
23.02.2025

TV / Radio

Auftritt des DJs Gabry Ponte mit seinem Sanremo-2025-Titelsong am Finaltag des mehrtägigen Musikfestivals...    (Bild: Screenshot facebook.com/gabryponte, zVg)

Auftritt des DJs Gabry Ponte mit seinem Sanremo-2025-Titelsong am Finaltag des mehrtägigen Musikfestivals... (Bild: Screenshot facebook.com/gabryponte, zVg)

Die Begeisterung der Schweiz für das Festival della Canzone Italiana di Sanremo ist auch 2025 wieder gross: So hat das italienische TV-Event, das bereits zum 75. Mal ausgetragen wurde, erneut 11 in der Rai-Uno-Show erstmals öffentlich gesungenen Liedern zu einem Platz in den Top 100 der Schweizer Hitparade verholfen.

Matthias Engel hat für den Klein Report das ganze Festival einmal mehr begeistert begleitet und analysiert.

Gewonnen wurde das Musikfestival vom Sänger Olly. Er setzte sich mit seiner Ballade «Balorda nostalgia» vor seinen Sängerkollegen Lucio Corsi und Brunori Sas durch.

In der Schweiz hat das Olly den sechsten Platz in der Hitparde eingebracht. Olly hätte im Frühling noch mehr Fernseh- und somit auch Hitparadenpräsenz erhalten können. Mitte Mai hätte er Italien am Eurovision Song Contest (ESC) in Basel vertreten dürfen. Da er aber für jene Wochen eine Tournee durch Italien geplant hat, hat er sich gegen eine Teilnahme am ESC entschieden.

Stattdessen wird der Zweitplatzierte von Sanremo, Lucio Corsi, in Basel für Italien singen. Ob sich dieser Austausch für unser südliches Nachbarland auszahlen wird, ist aus heutiger Sicht fraglich. Corsis «Volevo essere un duro» ist derzeit nur der fünftbeliebteste Sanremo-Song in der Schweiz und liegt nur auf dem 35. Platz.

Wie schon öfter sorgte das schlechte Abschneiden der von Frauen vorgetragenen Wettbewerbsbeiträge für grossen medialen Aufschrei und sogar für Pfiffe und Buhrufe während der TV-Sendung. Mit Giorgia und ihrem Song «La cura per me» hatte selbst eine Mitfavoritin das Finale der fünf beliebtesten Sanremo-Lieder verpasst und das Festival auf dem enttäuschenden sechsten Paltz beendet.

Die Schweizer Musikfans greifen hier korrigierend ein, mit Hitparadenplatz 17 ist Giorgias «La Cura di me» am dritterfolgreichsten von allen Sanremo-Liedern. Sie liegt in der Schweiz auch vor dem Sanremo-Dritten Brunori Sas, der nicht in den Top 100 aufgetaucht ist.

In den Top 100 der Schweizer Single-Charts klassiert sind dagegen ebenfalls folgende Sanremo-Künstler: Fedez (Platz 15), Achille Lauro (Platz 28), Tony Effe (Platz 45), Coma_Cose (Platz 48), Rose Villain (Platz 51), Irama (Platz 57), Elodie (Platz 59) und Bresh (Platz 77).

Gemäss aktuellen Trends bei Spotify und anderen Streaminganbietern könnte alsbald selbst noch die Titelmelodie des an fünf aufeinanderfolgenden Tagen ausgestrahlten Musikprogramms in den Schweizer Single-Charts aufpoppen.

Der Song «Tutta L’Italia» des DJs und Musikproduzenten Gabry Ponte verbreitet viel südländische Feststimmung mit Zeilen wie «Mamma stasera non ritorno» («Mama, ich komme heute Abend nicht zurück») und «Lasciateci ballare con un bicchiere in mano» («Lasst uns tanzen mit einem Glas in der Hand»), was anscheinend nicht nur nur dem Rai-Uno-Fernsehpublikum, sondern auch den jungen Internetusern gefällt. Für Ponte wären die absehbaren internationalen Hitparadenplatzierungen keineswegs der grösste Erfolg seiner Karriere.

Ende der Neunziger Jahre hatte er als Teil des Eurodance-Trios Eiffel 65 mit dem Song «Blue (Da Ba Dee)» einen Nummer-eins-Hit in über 15 Ländern gelandet.