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Dienstag
03.08.2021

Medien / Publizistik

Ab dem 1. November gehört Schmid zum neuen Team von «SRF Investigativ»: «Das Projekt mit Schwerpunkt Recherche reizt mich sehr»... (Bild: © NZZ)

Ab dem 1. November gehört Schmid zum neuen Team von «SRF Investigativ»: «Das Projekt mit Schwerpunkt Recherche reizt mich sehr»... (Bild: © NZZ)

Andreas Schmid, derzeit noch Inlandredaktor bei der «NZZ am Sonntag», wechselt im Herbst zu «SRF Investigativ», dem neuen Recherche-Desk des Schweizer Fernsehens.

Im Interview mit dem Klein Report blickt der Investigativjournalist auf seine Jahre an der Zürcher Falkenstrasse zurück, spricht über seine Recherchen zum Bündner Baukartell und sagt, weshalb Stolz beim Aufdecken von grossen Geschichten nicht unbedingt angebracht ist.

Weshalb haben Sie sich entschieden, die «NZZ am Sonntag» Richtung SRF zu verlassen?
Andreas Schmid: «Nach 14 Jahren im Hause NZZ (davon 11 Jahre bei der ‚NZZ am Sonntag‘) freue ich mich auf eine neue Herausforderung. Das Projekt mit Schwerpunkt Recherche reizt mich sehr. Dass ein Medienunternehmen heutzutage derart viel in ein journalistisches Vorhaben investiert, erachte ich als grosse Chance. Bei der ‚NZZ am Sonntag‘ hatte ich gute, spannende Jahre.»

Sie haben während Ihrer Zeit bei der «NZZ am Sonntag» unter anderem das Bündner Baukartell mit aufgedeckt. Können Sie in ein paar Sätzen erklären, wie Sie dabei vorgegangen sind?
Schmid: «Auf das Baukartell wurde ich bemerkenswerterweise von einer Quelle in der Innerschweiz hingewiesen. So gelangte ich zum Whistleblower und konnte mich in die Vorgänge vertiefen.»

Was hat Sie bei Ihrer Recherche zum Bündner Baukartell am meisten überrascht? Und weshalb?
Andreas Schmid: «Überraschend war und ist für mich immer noch, wie weit die Kreise reichen, die mit dem Fall zu tun haben. Und wie die Sache zuerst vertuscht und dann kleingeredet wurde. Gewisse Weiterungen sind ja nach wie vor nicht ausgestanden.»

Auf welche spektakulären Recherchen/Geschichten sind Sie besonders stolz? Und wo stiessen Sie auf den grössten Widerstand beim Recherchieren?
Schmid: «Oft sind weniger beachtete Artikel schwieriger zu realisieren als solche, die höhere Wellen schlagen. Deshalb ist Stolz nicht unbedingt angebracht, allein weil ein Text viel Aufsehen erzeugt. Zu den wahrgenommenen Artikeln gehörten zuletzt jene zur Beilegung der Affäre Khan bei der Credit Suisse, zu den Vorgängen am Zürcher Unispital oder zu den Schützenpanzern, die nur bei gutem Wetter einsatzbereit waren.»

Wann starten Sie beim Schweizer Fernsehen? Welche Aufgaben oder welche Themenfelder werden Sie bei «SRF Investigativ» übernehmen?
Andreas Schmid: «Ich beginne am 1. November bei ‚SRF investigativ‘. Aufgaben und Themen sind noch nicht definiert, ich bin einer von zehn im Team. Ich freue mich darauf, mit den neuen Kolleginnen und Kollegen etwas aufbauen zu können.»