In seinem am Freitag publizierten Bericht über die Zukunft von Keystone-SDA wärmt der Bundesrat eine alte Idee – die Integration von Keystone-SDA in die SRG – nochmals auf. Um sie im nächsten Atemzug als «riskant» abzuservieren.
Als 2021 das Medienförderpaket geschnürt wurde, wurde auch gefordert, die Keystone-SDA mit der SRG anbandeln zu lassen: sei es als Kooperation oder gar als Integration.
Dieser Vorschlag ging auf Ideen von Avenir Suisse zurück, wonach die SRG in einen öffentlichen Inhalteanbieter («public content provider») umgewandelt werden solle, der wie eine Nachrichtenagentur seine Produktionen den Medien zur Verfügung stellt.
Die überwiegende Mehrheit der Medienvertreterinnen und -vertreter lehnte den Vorschlag jedoch ab, wie das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) in einem Bericht an die Fernmeldekommission des Nationalrats schrieb. Was das Parlament jedoch nicht davon abhielt, eine mögliche Zusammenarbeit zwischen der SRG und Nachrichtenagenturen ins Medienförderpaket aufzunehmen.
In dem am Freitag publizierten Bericht kommt der Bundesrat nochmals auf die Idee zurück. Dass die beiden Unternehmen ihre Zusammenarbeit in bestimmten Bereichen oder bezüglich gewisser Projekte vertiefen, sei zwar «vorstellbar».
Diese Vorstellung aber – dass also die SRG die Aufgaben einer nationalen Nachrichtenagentur übernimmt – erscheint dem Bundesrat «riskant», wie er sogleich klarstellt.
Begründung: Die beiden Unternehmen verfügten über «unterschiedliche Kapazitäten und ein anderes Know-how». Ausserdem würde auch die Vielfalt der Informationsquellen leiden und zu einer «Verarmung» der Schweizer Medienlandschaft führen.