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Dienstag
29.08.2023

Medien / Publizistik

TX-Group-und-Tochter-Goldbach-Group-ubernehmen-Clear-Channel-Schweiz-Klein-Report

Die TX Group hat durch die Übernahme von Clear Channel Schweiz den Umsatz um 3,3 Prozent auf 460,5 Millionen Franken (VJ: 445,7 Millionen) gesteigert. Ohne den Kauf des Aussenwerbekonzerns fiel der Umsatz im Kerngeschäft um 2,4 Prozent.

Für den Gesamtkonzern wird ein Ergebnis (Ebit adj.) von 54,3 Millionen Franken angegeben, im Vorjahreszeitraum waren es 40,6 Millionen Franken.

Durch den Firmenkauf stieg beim Vermarkter Goldbach der Umsatz auf 109,7 Millionen Franken, was eine Steigerung von 26,1 Millionen Franken bedeutet. «Seitens der Werbekunden war auch im ersten Halbjahr Zurückhaltung zu spüren. Entsprechend setzte sich auch der negative Trend beim Umsatz im klassischen TV-Vermarktungsgeschäft fort», schreibt die TX Group am Dienstag zu den Zahlen. Goldbach investiere weiter in die Transformation, unter anderem in den Auf- und Ausbau einer Werbe-Buchungsplattform.

Mittelfristig werde durch Synergien in der Aussenwerbung und durch getätigte Investitionen in die Transformation «ein sehr positiver Effekt auf das Ergebnis von Goldbach erwartet», heisst es vonseiten der börsenkotierten TX Group.

Im Kerngeschäft mit Tamedia (u. a. «Tages-Anzeiger», «SonntagsZeitung») sank der Umsatz um 5 auf 222,7 Millionen Franken in den ersten sechs Monaten. Die Einnahmen konnten hingegen auf Ebit-Stufe auf 2,7 Prozent gesteigert werden (0,3 Prozent). «Der Betriebsaufwand ist wegen geringerer Vertriebs- und Mietkosten gesunken, der Werbeumsatz leicht gestiegen», erklärt TX Group die Situation im Print-Geschäft, die «für das Unternehmen bedeutend bleibt». Die durchschnittliche Wertschöpfung je verkauftes Print-Abonnement übertreffe derzeit den digitalen Umsatz klar. «Das digitale Wachstum ist jedoch entscheidend, denn der Rückgang im Printbereich setzte sich kontinuierlich fort.»

Die Strukturen vor allem in den Redaktionen der Deutschschweizer Zeitungen seien vereinfacht worden, um in der digitalen Welt noch agiler zu sein.

Bei der Einheit 20 Minuten mit dem Gratisblatt «20 Minuten» stieg der Umsatz um 1,4 Millionen auf 52 Millionen Franken. Rückblickend waren die letzten Halbjahreszahlen für das Pendlerblatt eine Berg- und Talfahrt: In den ersten sechs Monaten 2021 stand man bei 51 Millionen Franken Umsatz, 2020 bei 39,8 Millionen und 2019 waren es 70,5 Millionen Franken Umsatz.

Durch eine Reorganisation der Redaktion sei «die journalistische Schlagkraft erhöht» worden. «Das erneuerte publizistische Konzept setzt auf einen konsequenten Mix von News, Unterhaltung und Inspiration», schreibt der Verlag dazu. Der digitale Auftritt werde laufend im Design und in der Benutzerfreundlichkeit optimiert und zeige sich mit einem erfreulichen digitalen Umsatzanteil von 76 Prozent. Die aufgewertete Druckausgabe sei im Markt gut angekommen und habe dem strukturbedingten Rückgang etwas entgegenwirken können.

Bei den Auslandbeteiligungen hätten sich vor allem die digitalen Ausgaben von L’essentiel in Luxemburg und heute.at in Österreich positiv entwickelt.

Eine deutliche Verbesserung des Ergebnisses der TX Group habe es dank der Swiss Marketplace Group (SMG) gegeben. Der Online-Marktplatz ist im Besitz der TX Group (30,74 Prozent), von Ringier (29,5 Prozent), der Mobiliar (29,5 Prozent) – wobei die Mobiliar wiederum direkt 25 Prozent an Ringier hält – und dem Finanzinvestor General Atlantic (10 Prozent).

Seit 1. Februar wird die Plattform SMG von Christoph Tonini geleitet, dem ehemaligen CEO der Tamedia.

Das operative adjustierte Ergebnis (EBIT adj.) habe sich um 34 Prozent gegenüber dem Vorjahr verbessert. «Der adjustierte Ergebnisbeitrag der Assoziierten und JV erhöhte sich auf 20,5 Millionen Franken (VJ: 16,5 Millionen Franken), wobei SMG Swiss Marketplace Group (TX Group 30,74 Prozent) erfreuliche 10,4 Millionen Franken (VJ: 2,7 Millionen Franken) beitrug.»

Im Segment TX Markets mit der Stellenplattform JobCloud, die mittlerweile vollkonsolidiert wird, hält die TX Group 50 Prozent. Die andere Hälfte liegt bei Ringier. Der Umsatz betrug 70,4 Millionen Franken, was einer Steigerung um 800’000 Franken zum Vorjahreszeitraum entspricht. 2021 war es mit 108,4 Millionen Franken noch deutlich höher.

In Österreich lief es mit dem Stellenportal karriere.at, an dem die TX Group indirekt 24,5 Prozent hält (JobCloud AG 49 Prozent), weniger gut.

Und im Segment Group & Ventures habe man die Kosten unter anderem in den zentralen Diensten sowie durch eine Dezentralisierung von IT- und Data-Teams senken können. Das 2020 angekündigte Ziel, wonach auf Gruppenstufe bis Ende diesen Jahres 20 Millionen Franken eingespart werden könnten, werde dieses Jahr erfolgreich abgeschlossen, so die TX Group über ihre Sparmassnahmen.

Und beim Beteiligungsvehikel TX Ventures habe die TX Group grünes Licht von der Aufsichtsbehörde für den Start des «TX Ventures Fintage Fund I» erhalten.