Content:

Sonntag
07.07.2019

TV / Radio

Die neue Audiostrategie von SRF-Direktorin Nathalie Wappler lässt längst nicht alle Kritiker des Radioumzugs verstummen. Die Zentralisierung der Redaktionen in Zürich Leutschenbach sei womöglich noch nicht vom Tisch, heisst es - es wird nun eine Abwicklung «in Etappen» befürchtet.

«Die SRG Bern Freiburg Wallis begegnet der neuen Ausgangslage mit grosser Skepsis», steht in einem Schreiben vom Donnerstag, das an die Mitglieder der Regionalgesellschaft gerichtet ist.

Die Position der SRG Bern Freiburg Wallis bleibe unverändert: Es brauche in der Deutschschweiz weiterhin «zwei unabhängige, räumlich getrennte Redaktionen, die sich im Sinne der Digitalisierung weiterentwickeln können».

Und genau diesen Punkt bezweifelt die Genossenschaft. Gemäss der neuen Audiostrategie könnten auf der einen Seite die SRF-Magazinsendungen in Bern bleiben, während auf der anderen Seite der Informationssender SRF 4 News nach Zürich verlegt werden soll - also dorthin, wo laut SRF die Ressourcen für digitale Entwicklungen vorhanden sind.

«Soll die Radioredaktion Bern von der zukunftsfähigen digitalen Entwicklung gänzlich abgeschnitten werden?», fragt sich die SRG Bern Freiburg Wallis in Anbetracht dieser Zweiteilung. Auch die Sparauflage von drei Millionen Franken wird misstrauisch beäugt: «Wie soll eine halbierte Redaktion Einsparungen solchen Ausmasses tragen können? Handelt es sich also vielleicht bloss um einen Umzug in Etappen?»

Nathalie Wappler versicherte zuletzt an einer Telefonkonferenz mit den Medien, dass die Magazinsendungen «Tagesgespräch», «Echo der Zeit» und «Rendez-vous» nicht von der digitalen Entwicklung abgenabelt werden sollen. Die SRF-Direktorin betonte auch, dass noch gar nicht entschieden sei, welche SRF-Sendungen nun wirklich nach Zürich ziehen und welche nicht.