CH Media hat im vergangenen Jahr eine schmerzliche Gewinneinbusse von fast 28 Prozent auf neu 25,2 Millionen Franken (vor Zinsen und Steuern) erwirtschaftet – und spricht von einem «solidem Ergebnis».
Man habe im Berichtsjahr «mit steigenden Materialkosten sowie mit einem zurückhaltenden Werbemarkt im TV- und Radio-Geschäft zu kämpfen» gehabt, kommentierte das Joint Venture am Mittwoch die Geschäftszahlen 2022.
Der Umsatz belief sich auf 430,2 Millionen Franken, was einem Plus von 3,5 Prozent gegenüber dem Corona-Vorjahr 2021 entspricht. Das Unternehmensergebnis unter dem Strich lag bei 20,7 Millionen Franken.
CH Media treibt seine Doppelstrategie der «Digitalisierung der Bezahlzeitungen» und des «Ausbaus des Bereichs Entertainment» weiter voran.
«Im Bereich Publishing stieg die Zahl an Digitalabonnemente der Bezahlzeitungen weiter an, wenngleich nicht mehr im selben Tempo wie im Vorjahr nach der Neulancierung und Auffrischung der Newsportale», heiss es in einer Mitteilung vom Mittwoch.
Die «Schweiz am Wochenende» konnte zulegen auf annähernd eine Million Leserinnen und Leser.
Die Werbeeinnahmen lagen bei den gedruckten Zeitungen leicht über dem Niveau des Vorjahres und bei den Onlineausgaben konnten sie weiter gesteigert werden.
Im Bereich Entertainment ist die Partnerschaft mit Sunrise im nationalen TV- und Streaming-Markt erwähnenswert. Dabei beteiligte sich Sunrise mit 20 Prozent an der CH Media TV AG, der Streaming-Dienst Oneplus wurde zum Bestandteil des TV-Angebotes von Sunrise, während CH Media Hauptpartner von MySports im Free-TV wurde.
«Mit der Übernahme der Radiosender Central, Sunshine und Eviva sowie durch die Lancierungen von Flashback FM und der Newsportale ZüriToday und BärnToday wurde die Expansion weiter vorangetrieben», heisst es weiter.
Übertrieben optimistisch schaut CH Media nicht in die Zukunft: «Aufgrund überdurchschnittlich hoher Energie- und Papierpreise sowie durch die anhaltend wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten wird branchenweit ein schwieriges 2023 erwartet.
Insbesondere auf dem Werbemarkt ist mit zusätzlicher Volatilität zu rechnen und sowohl die Teuerung als auch der weiterhin strukturell negative Trend im Bereich der Printmedien dürften den Margendruck zusätzlich intensivieren», heisst es schliesslich in Aarau – nur zwei Wochen, bevor Verlegersohn Michael Wanner am 1. April die Geschäftsführung von Axel Wüstmann übernimmt.