Die NZZ Mediengruppe hat die zwei Stammhäuser ihrer Freien Presse Holding (FPH), die «Neue Luzerner Zeitung» und das «St. Galler Tagblatt», vor zwei Jahren zusammengeführt - vorerst auf Verlagsebene. Der Luzerner Geschäftsleiter Jürg Weber verantwortet seit Ende 2014 beide Zeitungen.
Nun sollen die beiden Titel, denen ein gutes Dutzend weiterer regionaler Blätter sowie Radio- und TV-Stationen angehören, auch publizistisch zusammenrücken. Gemäss Informationen des «Tages-Anzeigers» plant die NZZ, einen überregionalen Chefredaktor für beide Zeitungen einzusetzen. Dieser soll wie der heutige Geschäftsleiter von Zürich aus agieren und tageweise in St. Gallen und Luzern anwesend sein.
Den Grund für die redaktionelle Konvergenz vermuten Branchenkenner in der Tatsache, dass beide Zeitungen - wie fast alle Printtitel- mit Auflagenschwund und Umsatzrückgang konfrontiert seien.
Weiter schreibt der «Tages-Anzeiger»: «St. Gallen trifft dies besonders: Das `Tagblatt` hat 2014 erstmals rote Zahlen geschrieben. Für die seit drei Jahren erscheinende `Ostschweiz am Sonntag`, die siebte Ausgabe des `Tagblatts`, sucht die Firma dem Vernehmen nach eine Käuferin und hat dafür unter anderem mit Peter Wanner, Verleger der AZ-Medien, Gespräche geführt.»
Die NZZ habe mit mehreren Kandidaten gesprochen, die sich für den Posten eignen würden. Dem Vernehmen nach wurde mittlerweile ein Entscheid gefällt. Weiter stellt sich die Frage, was mit den heutigen Chefredaktoren geschieht. Während der Luzerner Chefredaktor Thomas Bornhauser in den kommenden Jahren pensioniert wird, bleibt der 50-jährige St. Galler Chefredaktor Philipp Landmark noch länger berufstätig.
Noch sei das neue Führungskonstrukt für die Regionalmedien allerdings nicht vollends beschlossen. Es brauche dafür nicht nur die Zustimmung der Freien Presse Holding, sondern auch diejenige der Verwaltungsräte der beiden Firmen Tagblatt Medien und LZ Medien.