Die «Limmattaler Zeitung» bleibt amtliches Publikationsorgan von Schlieren. Aus Sorge um die Regionalpresse hat das Gemeindeparlament eine Motion abgelehnt, die eine Umstellung der Mitteilungen von Print auf Online gefordert hatte.
Mit dem Entscheid vom Montagabend verzichtet die Gemeinde auf finanzielle Einsparungen, die aufgrund eines neuen Gesetzes möglich wären. Neu sind öffentliche Publikationen auch dann gültig, wenn sie ausschliesslich übers Internet publiziert werden.
Die jährlichen Kosten für Publikationen im «Limmattaler» belaufen sich aktuell auf mehrere zehntausend Franken, schreibt die Regionalzeitung am Dienstag selber. Bei einer Umstellung der öffentlichen Mitteilungen über die eigene Website würden die Ausgaben auf etwa 3000 Franken pro Jahr reduziert.
«Wir wollen nicht der aktive Totengräber der Regionalpresse sein», begründete SP-Stadtpräsident Markus Bärtschiger, weshalb die Motion von SVP-Politiker Thomas Grädel mit 23 zu 7 Stimmen abgelehnt wurde. Dieser wunderte sich darüber, dass Steuergelder dazu verwendet werden, um ein privates Unternehmen zu unterstützen – die «Limmattaler Zeitung» gehört zu CH Media.
Mit der Umstellung von Print auf Online soll nun aber nochmals fünf oder zehn Jahre zugewartet werden. Die Gemeinde hofft, dass sich die Zeitung bis dahin im Online-Bereich etabliert hat und so weniger unter dem Wechsel zu leiden hätte.
Einen Mittelweg geht die Stadt Winterthur, die aktuell mit dem «Landboten» von Tamedia zusammenarbeitet. Da hat der Gemeinderat ebenfalls am Montagabend entschieden, die amtlichen Publikationen künftig vorab im Internet zu veröffentlichen.
Gewisse Mitteilungen wie Baugesuche, Todesanzeigen oder beispielsweise Beschlüsse des Gemeinderats sollen parallel mindestens bis Ende 2025 «in einer in Winterthur erscheinenden Zeitung» abgedruckt werden, schreibt der betroffene «Landbote» am Dienstag.