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Freitag
17.07.2015

TV / Radio

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Trotz knappem RTVG-Wahlausgang und politischer Anfangsphase der ganzen «Service public»-Debatte sind die Experten der Delphinarium-Gruppe der Meinung, dass es für die SRG zu keinen grossen Umwälzungen kommen wird.

Gemäss Publicom-VR René Grossenbacher handelt es sich beim Delphinarium um rund vierzig Fachleute der führenden Medienunternehmen sowie Vertreter aus Werbung, Medienjournalismus, Kommunikationswissenschaft und Corporate Communications: «Einige wollen genannt werden, andere dagegen nicht», meint er gegenüber dem Klein Report.

Radikale Eingriffe in das duale System von öffentlich-rechtlichen und privatwirtschaftlichen Programmanbietern halten die Experten für unwahrscheinlich. Eine klare Mehrheit ist aber der Meinung, dass Reformbedarf bestehe. Ganz offensichtlich stellen die Experten die Rolle der SRG und deren Leistungsauftrag in Frage. Sie sind aber zurückhaltend, was den Umfang der Reformen anbelangt und orientieren sich am politisch Machbaren. Konkrete Veränderungen erwartet das Delphinarium am ehesten bei der finanziellen Transparenz der SRG.

Eine völlige Neufassung des Service public und grössere Einschnitte im SRG-Angebot erwarten nur wenige. Der 14. Juni habe einen «Sturm im Wasserglas» verursacht, meint ein Befragter.

Auch werden die Chancen auf ein Werbeverbot für die SRG als gering beurteilt. Ein Experte meint, dass dies «ein grosser Rückschritt für den Schweizer Werbemarkt» wäre. Aber wie heisst es so schön auf der Delphinarium-Homepage: «Orakel wollen wir keine sprechen, wohl aber den Medienmarkt scharf beobachten.»

Ganz anders tönen die Forderungen von Privaten an den Service public. So würde etwa der 3-Plus-Gründer und -CEO Dominik Kaiser den SRG-Fokus auf «Information, Bildung, Kultur und Politik» legen, wie er an der Emek-Anhörung sagte. Selbst mit einer News-Sendung wie etwa der «Tagesschau» mit einem täglichen Marktanteil von rund 50 Prozent (!) lasse sich eine Top-Quote erzielen.