Seit 2001 sind «Berner Oberländer» und «Thuner Tagblatt» Kopfblätter der «Berner Zeitung». Vor einem Jahr hat Tamedia auch die publizistische Verantwortung übernommen.
Konrad Maurer, der ehemalige Besitzer der Berner Oberland Medien AG (BOM), äusserte sich in einem Interview mit dem «Berner Oberländer»/«Thuner Tagblatt» vom Mittwoch neben viel Lob auch kritisch zur Übernahme durch Tamedia.
«Beim überregionalen Teil wünschte ich mir eine stärkere Fokussierung auf den Kanton Bern», sagte Maurer gegenüber Jürg Alder, Ex-Informationsbeauftragter der Stadt Thun und Kolumnist der beiden Oberländer Zeitungen.
«Der Mantelteil wird für alle Bezahlzeitungen in der Deutschschweiz gemacht. Aus meiner Sicht müsste stärker auf den Kanton Bern eingegangen werden. Das habe ich intern auch immer gesagt», so Maurers Kritik am Tamedia-Mantel weiter.
Den Mantel der «Berner Zeitung» (BZ) übergestreift haben sich der «Berner Oberländer» und das «Thuner Tagblatt» zum ersten Mal im Jahr 2021. 2008 ging dann die Aktienmehrheit der BZ-Herausgeberin Espace Media AG an Tamedia über.
Die höchste Auflage des «Oberländers» lag laut Konrad Maurer Mitte der Neunzigerjahre bei rund 22’500 Exemplaren. Damals führte der damalige Verleger eine Marktbefragung durch: Die älteren Leserinnen und Leser waren mit einem starken Lokalteil und einem schmalen Mantelteil zufrieden, die jüngeren wollten mehr Inland, Ausland, Sport oder Kultur.
«Da fragten wir uns: Machen wir nun eine Zeitung nur für die Älteren und schliessen in 20 Jahren den Laden?», so Maurer zur Vorgeschichte der Weichenstellung, mit der BZ zu kooperieren.
Und vor Jahresfrist nun gab Tamedia bekannt, dass die G. Maurer AG in Spiez ihre Aktien der Berner Oberland Medien AG an Tamedia verkaufen werde, was die Wettbewerbshüter im Mai dann auch absegneten.
Damit liegt nach Marketing, Technik, Logistik und Webplattformen auch die publizistische Verantwortung der beiden Oberländer Titel in den Händen von Tamedia.
Seit September 2023 arbeiten alle Teams von «Thuner Tagblatt» und «Berner Oberländer» mit der «Berner Zeitung» und dem «Bund» in einer grossen Redaktion zusammen.